# taz.de -- Baumgartner durchbricht Schallmauer: 265 km/h schneller als der Schall
       
       > Am Sonntagabend hat es geklappt: Der Basejumper Felix Baumgartner hat bei
       > seinem 39-Kilometer-Sprung aus der Stratosphäre die Schallmauer
       > durchbrochen.
       
 (IMG) Bild: Freier Fall aus 39 Kilometer Höhe: Felix Baumgartner.
       
       ROSWELL/WIEN dpa | So schnell und von so hoch oben ist noch kein Mensch im
       freien Fall Richtung Erde gerast: Extremsportler Felix Baumgartner wird
       nach seinem wahnwitzigen Sprung aus der Stratosphäre weltweit gefeiert. Der
       43-jährige Österreicher hat bei seinem Sturz nur in einem speziellen
       Druckanzug die Schallmauer durchbrochen. Nach eigenen Angaben hat er selbst
       davon aber nichts mitbekommen.
       
       Die Einschätzung der Organisatoren war am Sonntagnachmittag Ortszeit am
       Versuchsort in Roswell im US-Staat New Mexico offiziell bestätigt worden:
       Nach ersten Daten habe Baumgartner eine Höchstgeschwindigkeit von 1342,8
       Stundenkilometern erreicht, sagte der Experte von der der Federation
       Aeronautique Internationale (FAI), die sich um die Datenaufzeichnung von
       Rekorden in der Luftfahrt kümmert, Brian Utley.
       
       Damit war Baumgartner rund 265 Stundenkilometer schneller als der Schall.
       Die Mach-Zahl soll bei 1,24 gelegen haben. „Mir sind gerade 20 Tonnen Last
       von den Schultern gefallen“, sagte Baumgartner in einer ersten Reaktion.
       Mehr als fünf Jahre hatte er sich auf die rund viereinhalb Minuten freien
       Falls vorbereitet, der Start des Projekts war zuletzt immer wieder
       verschoben worden.
       
       Am Sonntagmorgen Ortszeit lief fast alles nach Plan: Mit etwa
       dreieinhalbstündiger Verspätung hebt die an einem riesigen Heliumballon
       hängende Kapsel mit Baumgartner ab. Zweieinhalb Stunden später ist sie auf
       rund 39 Kilometern Höhe angekommen, Baumgartner tritt heraus, salutiert und
       stürzt sich in die Tiefe.
       
       ## Gefährliches Trudeln
       
       „Ich weiß, die ganze Welt sieht zu. Ich hoffe, dass die ganze Welt auch
       sieht, was ich sehe. Manchmal musst du weit hinauf gehen, um zu sehen, wie
       klein du eigentlich bist. Jetzt komm ich nach Hause“, sollen seine letzten
       Worte vor dem Sprung gewesen sein. Kurz darauf gerät er in das gefährliche
       Trudeln, konnte sich dann aber selbst wieder abfangen.
       
       „Es war um einiges schwieriger als wir angenommen haben“, sagte der
       Extremsportler später. Zeitweise habe er befürchtet, das Bewusstsein zu
       verlieren. Zusätzlich stellte der Österreicher zwei weitere Rekorde auf:
       Den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung. Da er
       seinen Fallschirm zu früh zog, bleibt der Rekord des längsten freien Falls
       bei seinem Mentor Joe Kittinger (84). Der US-Amerikaner hatte ihn vor mehr
       als 50 Jahren aufgestellt und nun Baumgartner über Funk bei seiner Mission
       begleitet.
       
       Im Vorfeld wurde immer wieder betont, dass man mit dem Projekt wichtige
       wissenschaftliche Erkenntnisse für die Raumfahrt gewinnen wolle. Der Nutzen
       ist aber unter Experten umstritten. Sponsor Red Bull hat mit dem von
       weltweit Millionen Menschen verfolgten Spektakel einen Werbewert erzielt,
       der die vermuteten Kosten von rund 50 Millionen Euro um ein Zigfaches
       übersteigt. In Sozialen Netzwerken war der Stratosphäre-Sprung stundenlang
       Topthema.
       
       „Ich gratuliere Felix Baumgartner herzlich zum großartigen Erfolg, der mit
       Mut und Beharrlichkeit erreicht wurde und weltweite Aufmerksamkeit findet.
       Österreich ist stolz auf Ihre Leistung!“, lobte Österreichs Bundespräsident
       Heinz Fischer auf seiner Facebook-Seite. Die Europäische
       Weltraumorganisation ESA gratulierte via Twitter: „Sicher gelandet!
       Glückwunsch auch von uns an Felix Baumgartner, einen sehr, sehr mutigen
       Fallschirmspringer!“
       
       15 Oct 2012
       
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       überflogen.