# taz.de -- Stromfirmen wollen Preise erhöhen: Der Verbraucher zahlt sich grün
       
       > Die meisten Versorger kündigen an, die steigenden Kosten der EEG-Umlage
       > direkt weiterzugeben. Dabei sinken die Einkaufspreise für Strom an der
       > Börse.
       
 (IMG) Bild: Die Unternehmen, die die Kosten nicht an ihre Kunden weitergeben, bleiben in der Unterzahl.
       
       BERLIN taz | Die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass bald ihre
       Stromrechnung steigt. Weil die Umlage für Ökoenergie wächst, kündigen viele
       Elekrizitätsfirmen nun höhere Preise an. Aber es gibt auch Ausnahmen:
       Einige Anbieter wollen die zusätzlichen Kosten vorläufig nicht oder nicht
       in voller Höhe an Privathaushalte weitergeben.
       
       Entlastend könnte sich auswirken, dass die Einkaufspreise für Strom an der
       Börse gesunken sind. Der Saarbrücker Energieexperte Uwe Leprich
       argumentiert, die Unternehmen müssten für Strom, den sie 2013 liefern
       wollten, derzeit etwa 5 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Gegenüber diesem
       Jahr sei der Preis um etwa 1 Cent gesunken. „Zwei Drittel der höheren
       Ökoumlage könnten die Unternehmen damit neutralisieren“, sagt Leprich.
       
       Trotzdem bleiben die Unternehmen, die die Kosten nicht an ihre Kunden
       weitergeben, in der Unterzahl. Bei den Städtischen Werken in Kassel heißt
       es, man werde die Zusatzkosten weiterreichen. „Ob in voller Höhe, ist aber
       noch nicht entschieden“, sagt Sprecher Ingo Pijanka. Ähnlich äußern sich
       die Stadtwerke in Bielefeld und in Dresden. Die überregionalen Unternehmen
       Vattenfall, Eon und EnBW wollten am Montag nicht Stellung nehmen.
       
       „Zum Jahreswechsel 2013 planen wir keine Preiserhöhung“, sagt dagegen Klaus
       Schultebraucks, Sprecher der RWE Vertrieb AG, gegenüber der taz. Das gilt
       aber nur vorerst. Das Unternehmen werde in den kommenden Monaten prüfen, ob
       es bei der vorläufigen Entscheidung bleibe, erklärt Schultebraucks.
       
       ## Festpreisverträge
       
       Die Zusage gelte im Übrigen nicht für die etwa 20 Prozent der RWE-Kunden,
       die Festpreisverträge abgeschlossen haben. In diesen Fällen werde die
       höhere EEG-Umlage „eins zu eins“ an die Verbraucher weitergereicht, so
       Schultebraucks. Roland Weis, Sprecher des Stromversorgers und
       Netzbetreibers Badenova in Freiburg, erklärt: „Wir bemühen uns, die höhere
       Umlage nicht voll weiterzugeben. Aber wir werden nicht den ganzen Betrag
       ausgleichen können.“
       
       Weis wies daraufhin, dass der Energieversorger die Erhöhung der Umlage in
       den vergangenen zwei Jahren den Stromkunden nicht in Rechnung gestellt
       habe. Die Entwicklung des Strompreises für die Endkunden hängt allerdings
       von mehreren Faktoren ab. So werden die Verbraucher weitere Kosten, etwa
       für den Anschluss von Windkraftwerken auf dem Meer und den Ausbau der
       Stromnetze mitbezahlen müssen.
       
       15 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hannes Koch
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Ökostrom
       
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