# taz.de -- Kommentar Maklergebühren: Kein Geld für den Schwager
       
       > Das größte Übel bei der Wohnungssuche: die Maklergebühr. Wer den Makler
       > beauftragt, sollte ihn auch bezahlen. Was für eine großartige Idee!
       
 (IMG) Bild: Der Makler verdient mit – immer
       
       Es ist wirklich widersinnig: Da machen zwei Leute einen Deal, beide
       profitieren davon. Und ein Dritter muss zahlen. Worum es geht? Um eines der
       größten Übel bei der Wohnungssuche: die Maklergebühr.
       
       Dabei ist es nicht einmal so, dass der Berufsstand des Maklers per se zu
       verdammen wäre. Wer einen Makler braucht, weil er eine Wohnung oder ein
       Haus zum Kaufen oder zur Miete sucht, gut verdient und keine Zeit hat, soll
       sich gerne eines Maklers bedienen. Ebenso soll der Besitzer der Immobilie,
       der keine Lust hat, Termine mit den Suchenden zu machen, das Ganze
       womöglich noch mit den aktuellen Bewohnern abzustimmen und dann Fragen zu
       Haustieren und Morgensonne zu beantworten, die Dienste eines Maklers in
       Anspruch nehmen. Aber: Wer den Makler beauftragt, soll ihn auch bezahlen.
       
       Mit dieser kleinen Änderung, die jetzt die SPD-geführten Landesregierungen
       von Hamburg und Nordrhein-Westfalen vorschlagen, ginge eine große
       Veränderung im Markt einher. Sämtliche gängige Praktiken, die stark an
       Vetternwirtschaft erinnern, wären auf einen Schlag unattraktiv. Die Praxis
       der Hausverwalterin etwa, die ihren Schwager als Makler auftreten lässt und
       dafür einen Teil der Gebühr unter der Hand erhält: Sie wäre vorbei, wenn
       die Kosten nicht mehr dem neuen Mieter in Rechnung gestellt werden können.
       
       Natürlich wären damit noch nicht alle Probleme aus der Welt.
       Wohnungssuchende, die dem Vermieter unauffällig ein paar Scheine zustecken,
       ominöse Verwaltungsgebühren, die auf einmal gezahlt werden müssen. Auch das
       Problem des Wohnungsnotstandes in Metropolen wäre nicht gelöst. Aber es
       wäre ein kleiner, einfach zu habender Fortschritt. Die Suchenden würden es
       sicher danken.
       
       24 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Mieten
       
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