# taz.de -- Erzkatholische Piusbruderschaft: Holocaust-Leugner ausgeschlossen
       
       > Die konservative Piusbruderschaft hat den umstrittenen Bischof Richard
       > Williamson ausgeschlossen. Der Holocaust-Leugner muss sich auch erneut
       > vor Gericht verantworten.
       
 (IMG) Bild: Nach Jahren konnte sich die Piusbruderschaft durchringen, den Holocaust-Leugner Richard Williamson auszuschließen.
       
       STUTTGART/REGENSBURG dpa/dapd/taz | Die erzkonservative Piusbruderschaft
       hat den umstrittenen Bischof Richard Williamson ausgeschlossen. Dieser habe
       sich seit Jahren von der Führung und Leitung der Priesterbruderschaft
       entfernt und sich geweigert, den Respekt und den Gehorsam zu bezeugen,
       sagte ein Sprecher am Mittwoch in Stuttgart.
       
       Zudem stehe die Entscheidung im Zusammenhang mit einem Interview für das
       schwedische Fernsehen. Williamson hatte im November 2008 im oberpfälzischen
       Zaitzkofen im Interview mit einem schwedischen Fernsehteam den Holocaust
       geleugnet und die Existenz von Gaskammern im Nationalsozialismus
       bestritten.
       
       Die Äußerungen hatten damals auch deshalb international für Aufregung
       gesorgt, weil der Fall bekannt wurde, als Papst Benedikt XVI. wenige Monate
       nach dem Interview die Exkommunikation von Bischof Williamson und drei
       weiteren Geistlichen der erzkonservativen Piusbruderschaft ausgesetzt
       hatte. Sie waren aus der Kirche ausgeschlossen worden, weil der damalige
       Papst Johannes Paul II. ihre Priesterweihen nicht anerkannte.
       
       Wegen Volksverhetzung muss sich der 72-Jährige im kommenden Jahr deshalb
       erneut vor dem Regensburger Amtsgericht verantworten. Eine erste
       Verurteilung des Bischofs hatte das Oberlandesgericht Nürnberg im Februar
       wegen Verfahrensmängeln kassiert. Daraufhin hatte die Staatsanwaltschaft
       den Strafbefehl überarbeitet. Dabei geht es um einen Betrag von maximal
       6500 Euro (100 Tagessätze zu je 65 Euro).
       
       24 Oct 2012
       
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