# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Waffenruhe zum Opferfest?
       
       > Der Sondergesandte Brahimi verkündet für die Zeit des Opferfestes eine
       > Waffenruhe. Rebellenführer hätten dem zugestimmt. Die Entscheidung des
       > Regimes steht noch aus.
       
 (IMG) Bild: So wie hier in Afghanistan laufen in der gesamten arabischen Welt die Vorbereitungen für das Opferfest.
       
       KAIRO afp | Die syrische Regierung ist nach Angaben des internationalen
       Sondergesandten Lakhdar Brahimi zur Einhaltung einer Waffenruhe während des
       am Freitag beginnenden islamischen Opferfestes bereit.
       
       Die Regierung in Damaskus wolle dies am Donnerstag offiziell bekannt geben,
       sagte der algerische Diplomat am Mittwoch in Kairo. Das syrische
       Außenministerium erklärte dagegen, eine endgültige Entscheidung werde erst
       am Donnerstag gefällt.
       
       Der Gesandte sagte, auch die meisten Rebellenführer, die er in den
       vergangenen Tagen kontaktierte, hätten sich zu der Waffenruhe während des
       mehrtägigen Festes bereit erklärt. „Wenn wir mit dieser bescheidenen
       Initiative Erfolg haben, können wir darauf eine längere Waffenruhe aufbauen
       und einen politischen Prozess beginnen“, sagte Brahimi, der sich am
       Mittwoch in Kairo mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil
       al-Arabi, getroffen hatte.
       
       In einer kurzen Erklärung teilte das Außenministerium in Damaskus jedoch
       mit, die Armeeführung prüfe eine Unterbrechung des Militäreinsatzes während
       Eid al-Adha. Eine abschließende Entscheidung werde am Donnerstag getroffen.
       Brahimi hatte während eines mehrtägigen Besuchs in Damaskus für die
       Waffenruhe geworben. Der Gesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen
       Liga hatte die Feuerpause Anfang vergangener Woche bei einem Besuch in
       Teheran vorgeschlagen.
       
       ## Opferfest und Pilgerfahrt
       
       Eid al-Adha ist eines der wichtigsten Feste im Islam, das mit der
       Pilgerfahrt nach Mekka zusammenfällt. Brahimis Vorgänger Kofi Annan hatte
       als Teil seines Sechs-Punkte-Plans zur Beilegung des Konflikts die
       Kampfparteien im Frühjahr zu einer Waffenruhe aufgerufen. Der Plan war von
       der syrischen Regierung und den Rebellen im April akzeptiert worden, doch
       ging die Gewalt trotz des zugesagten Waffenstillstands praktisch
       unvermindert weiter.
       
       Eine UN-Beobachtermission, welche die Waffenruhe im Land überwachen sollte,
       wurde wiederholt selbst zum Ziel von Angriffen. Die unbewaffneten
       Beobachter verließen das Land im August. Angesichts des Scheiterns seiner
       Bemühungen um einen Waffenstillstand gab Annan Anfang August seinen Posten
       auf.
       
       24 Oct 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Lakhdar Brahimi
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Keine Waffenruhe in Syrien: Kämpfe in Idlib
       
       Die Feuerpause zum Opferfest wird offenbar nicht eingehalten.
       Menscherechtsbeobachter berichten von Kämpfen in der Region Idlib.
       
 (DIR) Bürgerkrieg in Syrien: Bombenexplosion in Damaskus
       
       Bei einem Bombenanschlag in Damaskus gab es mindestens zehn Tote. Der
       Anschlag überschattet den Besuch des UN-Gesandten Brahimi.
       
 (DIR) Debatte Syrien: Eingreifen ja, Militär nein
       
       Die Forderung nach einer militärischen Intervention in Syrien ignoriert die
       Begebenheiten im Land. Die Revolution muss von innen kommen.
       
 (DIR) Brahimi fordert Waffenruhe in Syrien: Ein „mikroskopisch kleiner“ Schritt
       
       Die Führung in Damaskus steht dem Vorstoß der Waffenruhe zum Opferfest
       skeptisch gegenüber. Aktivisten berichten von den schwersten Angriffen seit
       Wochen.
       
 (DIR) Debatte Syrien: Eingreifen! Jetzt!
       
       Das Morden in Syrien kann nur mit einer militärischen Intervention
       eingedämmt werden. Die Feigheit der Politik fordert immer mehr Opfer.