# taz.de -- Münchener Medientage: Getarnte Störung
       
       > Beim Branchentreffen in München ist die Elefantenrunde geschrumpft. Und
       > der Bayerische Rundfunk zeigt lieber des Freistaats schöne Landschaften.
       
 (IMG) Bild: Echte Gipfel: Bei den Münchener Medientagen kann man vom Content-Gipfel zum Publishing-Gipfel wandern.
       
       Ein Gespenst geht um in der Medienbranche. Das Gespenst heißt: Optimismus!
       Optimistisch nach vorn, lautete die Devise, „Weichen stellen“ ist das
       offizielle Kongressmotto der Münchener Medientage, die noch bis Freitag
       stattfinden.
       
       Da passte es wunderbar ins Konzept, dass Gerhard Zeiler für die TV-Branche
       gleich Rundum-Entwarnung gab: Alles im Lot in Sachen Glotze, sprach der
       Fernsehmann, der heutzutage ja bei Turner Broadcasting arbeitet, aber
       irgendwie immer noch Mister RTL ist.
       
       Egal wie viele neue Apps und Streams und legaler wie illegaler Download
       monatlich neu über uns hereinbrechen: Fern geguckt wird weiterhin. Und das
       schön linear, also zu der Zeit, in der es in der Programmzeitschrift steht.
       Selbst in den USA liegt der zeitversetzte TV-Konsum mittels Festplatte &
       Co. bei unter 20 Prozent, so Zeiler. Weichenstellen bis auf Weiteres also
       unnötig?
       
       Weichenstellen gibt es trotzdem reichlich. Weil vor einigen Jahren jemand
       das Wörtchen „Summit“ aus der US-amerikanischen Kongresskultur importiert
       hat, wimmelt es nur so von gut denglischen „Gipfeln“ bei den Medientagen:
       Da gibt es den „Content-Gipfel“ und den „Online-Gipfel“, den
       „Publishing-Gipfel“ und natürlich die große Auftaktrunde des dreitägigen
       Spektakels, die dann natürlich „Mediengipfel“ heißt.
       
       Bei dieser etwas geschrumpften „Elefantenrunde“ fehlten, anders als in
       Vorjahren, in denen Helmut Markwort bis zu 15 Panellisten beschallte, nach
       dem neuen Konzept der Veranstalter etliche Dickhäuter.
       
       Kein ZDF, keine Verleger – selbst bei BR-Intendant Ulrich Wilhelm war
       Fehlanzeige. Vielleicht deshalb klinkte sich der wie immer brav live
       übertragende BR kurz nach Start des „Mediengipfels“ kurz aus – und zeigte,
       als „Bildstörung“ getarnt, lieber des Freistaats schöne Landschaften.
       
       25 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Steffen Grimberg
       
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 (DIR) Kolumne Flimmern und Rauschen
       
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       Zeiler.