# taz.de -- „Sandy“ legt Unterhaltungsindustrie lahm: Sturm fegt „Huffington Post“ vom Netz
       
       > Die New Yorker Unterhaltungsbranche wurde von Hurrikan „Sandy“ lahm
       > gelegt. Der Sturm hat sich zwar abgeschwächt, bleibt aber weiterhin
       > gefährlich.
       
 (IMG) Bild: „Sandy“ hat weite Teile von New York überschwemmt.
       
       NEW YORK/WASHINGTON dapd/dpa | Hurrikan „Sandy“ hat am Dienstag die
       Webseite der US-Onlinezeitung „Huffington Post“ vom Netz gefegt. „Wir haben
       technische Probleme nach einem Stromausfall. Wir arbeiten daran, die Seite
       wieder online zu stellen. Der Newsroom beobachtet ‘Sandy‘ weiter“,
       twitterte die Redaktion. Die „Huffington Post“ berichtete am Dienstag per
       Twitter weiter über den Wirbelsturm.
       
       Im überschwemmten New York hat Supersturm neben dem Finanzdistrikt an der
       Wall Street auch die Unterhaltungsindustrie lahmgelegt. Sämtliche Theater
       am Broadway blieben am Montagabend (Ortszeit) geschlossen, zahlreiche
       Konzerthäuser und renommierte Veranstaltungsstätten sagten ihre Shows ab.
       In der Metropole werden auch Talkshows produziert, die gleichfalls
       ausfielen oder von Ausweichstandorten gesendet wurden.
       
       Die Kinos bekamen ebenfalls die Folgen des Sturms zu spüren. Bereits am
       vergangenen Wochenende waren die Zuschauerzahlen spürbar zurückgegangen,
       viele schlossen nun sicherheitshalber. In New York wird zudem jeden Tag für
       viele Sendungen, Sitcoms und Filme gedreht, was in den am stärksten
       betroffenen Vierteln vom Bürgermeisteramt verboten wurde. Zudem waren
       diverse beliebte Homepages, die von New York aus betrieben werden, aufgrund
       von Stromausfällen nicht mehr aufzurufen.
       
       Im gesamten Küstenbereich, der direkt von „Sandy“ betroffen war, mussten
       zahlreiche Abendveranstaltungen abgesagt werden. Die Einschränkungen
       sollten vielfach auch noch am Dienstag gelten.
       
       ## Tropensturm wird kalter Hurrikan
       
       Der Tropensturm wird auf seinem Weg nach Norden zu einer Art von „kaltem
       Hurrikan“. Der Sturm, der sich am Dienstag deutscher Zeit abschwächte und
       zunächst keine Hurrikan-Stärke mehr hatte, bleibe gefährlich, sagten
       Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Er bringe der
       US-Ostküste auch Unmengen an Niederschlag.
       
       Bis zum Mittwoch seien 300 bis 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zu
       erwarten - das sei innerhalb von drei Tagen die Hälfte des
       durchschnittlichen Niederschlags in Deutschland in einem ganzen Jahr.
       
       Betroffen sei die US-Ostküste in einem Streifen bis zum Appalachen-Gebirge.
       In der Region Baltimore/Philadelphia seien bereits innerhalb von 36 Stunden
       180 Liter Regen pro Quadratmeter heruntergekommen. In den höheren Lagen
       werde auch Schnee fallen.
       
       Das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami stufte „Sandy“ am Montagabend
       (Ortszeit) als einen „nach-tropischen Zyklon“ oder „Winter-Zyklon“ ein.
       Hurrikane wie Zyklone sind Wirbelstürme und entstehen in den Tropen über
       sehr warmem Wasser. Sie schwächen sich normalerweise ab, wenn sie auf Land
       treffen und der Energie-Nachschub von unten fehlt.
       
       Anders bei „Sandy“: Dieser Sturm sei sehr schnell von der Karibik nach
       Norden gezogen. „Jetzt bekommt er seine Hauptenergie nicht mehr von unten,
       sondern von kalter Luft aus Norden“, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. Daher
       die Einstufung als „kalter Hurrikan“. „Sandy“ bekommt so neuen Drall. „Der
       natürliche Drehimpuls wird verstärkt.“ Solche sogenannten Winter-Zyklone
       leben von unterschiedlichen Luftmassen, die aufeinanderprallen.
       
       30 Oct 2012
       
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