# taz.de -- Finanziers des Kriegs in Syrien: Rebellen offenbaren Einkünfte
       
       > Libyen ist der größte Geldgeber der Revolutionäre, neben Katar und den
       > Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Kampf um Idlib geht gnadenlos
       > weiter.
       
 (IMG) Bild: Die Menschen haben genug vom Krieg: Demonstration gegen Assad in Idlib
       
       ISTANBUL/DAMASKUS dpa | Der oppositionelle Syrische Nationalrat (SNC) hat
       seine Finanzen offengelegt. Aus der Bilanz, die in der Nacht zum Freitag
       von der Oppositionswebsite „All4Syria“ veröffentlicht wurde, geht hervor,
       dass der SNC seit seiner Gründung 40,4 Millionen US-Dollar an Spenden
       erhalten hat. Aus Libyen kamen 20,4 Millionen, aus Katar 15 Millionen, aus
       den Vereinigten Arabischen Emiraten 5 Millionen. Nichts kam aus
       Saudi-Arabien.
       
       Ohne Gnade kämpfen Regierungstruppen und Rebellen derweil um die Kontrolle
       über die syrischen Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei. Am Freitag
       sollen nach Rebellenangaben in der Ortschaft Harim, etwa 3 Kilometer von
       der Grenze entfernt, bei einem Angriff der Luftwaffe mehr als 70 Menschen
       ums Leben gekommen sein.
       
       Die staatliche syrische Nachrichtenagentur berichtete nicht über den
       Luftangriff. Sie meldete jedoch unter Berufung auf den Gouverneur von
       Idlib, die von einigen Medien verbreitete Nachricht, „Terroristen“ hätten
       die historische Festungsanlage von Harim erobert, sei falsch.
       
       ## Gezielte Hinrichtungen
       
       Wenige Stunden zuvor hatten die Regimegegner nach eigenen Angaben in Idlib
       die Kleinstadt Sarakib vollständig eingenommen; jetzt kontrollieren sie die
       ganze Region. Durch die Region laufen wichtige Verkehrsverbindungen. Bei
       der Einnahme der Armeestellungen in Sarakeb hatten die Aufständischen nach
       Oppositionsangaben etwa ein Dutzend gefangen genommene Soldaten gezielt
       hingerichtet.
       
       Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erklärte, wer derartige
       Verbrechen begehe, müsse mit Strafe rechnen. UN-Experten prüfen unterdessen
       die Echtheit von Videoaufnahmen, die die Erschießungen zeigen sollen. „Wie
       bei anderen solchen Videos ist es schwierig, sie unmittelbar zu
       verifizieren“, sagte der Sprecher des UN-Hochkommissariats für
       Menschenrechte, Rupert Colville, in Genf.
       
       Die Bundesregierung will den syrischen Flüchtlingen und Vertriebenen lieber
       in der Region helfen, statt die Aufnahme eines Kontingents in Deutschland
       vorzubereiten. „Wir setzen auf Hilfe vor Ort, aber man sollte sich anderen
       Optionen auch nicht komplett verschließen“, sagte Justizministerin Sabine
       Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) am Freitag in Istanbul. Eine Aufnahme
       syrischer Flüchtlinge könne es allerdings nur im EU-Kontext geben, fügte
       die Ministerin hinzu. Sie hatte am Vortag das türkische Lager für syrische
       Flüchtlinge in Kilis besucht.
       
       2 Nov 2012
       
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