# taz.de -- Die Wahrheit: Die Kälte nach der Wahl
       
       > Neues vom Mayakalender: Der Weltuntergang des Barack Obama.
       
 (IMG) Bild: Pünktlich zur Ankunft von Hurrikan „Sandy" tauchten überall in New York alte Maya-Inschriften auf.
       
       Wenn am 21. Dezember dieses Jahr der Vogel Quetzal zurückkehrt, auch
       Kukulkan genannt, respektive „die gefiederte Schlange“, seines Zeichens
       oberster Obergott der Maya, wird es heißen: „Seht ihr, wir haben’s ja
       gleich vorausgesagt, aber außer Roland Emmerich wollte uns keine Sau
       glauben“.
       
       Bedurfte es noch eines letzten Beweises für die vielzitierte
       Maya-Apokalypse, ist er mit Hurrikan „Sandy“ erbracht worden. Denn
       natürlich haben die Maya auch „Sandy“ exakt vorhergesagt.
       Verschwörungsexperten sind sich jedoch sicher, dass nicht nur die Maya,
       sondern auch die US-Regierung erstaunlich gut über den Ablauf des
       „Jahrhundertsturms“ im Bilde war. Der Grund für den Informationsvorsprung
       liegt auf der Hand. Obama persönlich hat den „Monstersturm“ angeordnet.
       
       Bekanntlich betreibt die US-Regierung in Alaska ein gut bewachtes und
       streng geheimes Projekt namens HAARP, ausgesprochen: „High Frequency Active
       Auroral Research Program“. Auf einem eingezäunten Gelände in unbewohnter
       Gegend befinden sich zahllose Antennen, die hochfrequente Radiowellen
       aussenden. Mit HAARP ist es den Machthabern möglich, nach Gutdünken das
       Wetter zu beeinflussen.
       
       Ob George W. Bush für seinen Urlaub sechs Wochen strahlenden Sonnenschein
       braucht oder Japan von einem Erdbeben mit Atomkatastrophe heimgesucht
       werden soll, mit HAARP lässt sich so ziemlich alles mühelos organisieren.
       Und da nun Obama den Oberbefehl über die Wettermaschine innehat, nutzte er
       sie kurzerhand zur Wahlkampfhilfe.
       
       Schließlich lief es zuletzt nicht mehr so ganz rund: Bei den Fernsehduellen
       schlief Obama regelmäßig ein, die Beliebtheitswerte sanken gen null, die
       Wahl drohte für den Friedensnobelpreisträger zur Lachnummer zu werden.
       Dennoch musste Obama nie um seine Vormachtstellung fürchten, denn er wusste
       genau, dass er noch die Wetterwaffe in der Hinterhand hat. „Sandy“ brach
       mit Sturm, Regen und Schnee über die gesamte Ostküste herein, überraschte
       Fußgänger, flutete die Metro und verhinderte mehrere Wahlkampftermine Mitt
       Romneys.
       
       Doch nicht nur Obama wusste im Vorfeld genau, was er während des Sturms wo
       zu tun hätte, auch die Maya beschrieben die Katastrophe im Voraus in einer
       Detailfülle, die stutzig macht. In den neuesten Prophezeiungen, die auf
       einem Recyclinghof in Mexiko-Stadt gefunden wurden, werden die Ereignisse
       vorweggenommen.
       
       In schwarzen Filzstiftlettern auf einer Marmorplatte steht wörtlich
       geschrieben: „’Sandy‘ wird mit Sturm, Regen und Schnee über die gesamte
       Ostküste hereinbrechen, Fußgänger überraschen, die Metro fluten und mehrere
       Wahlkampftermine Mitt Romneys verhindern. With Love: Eure Maya.“ Der
       Betreiber des Recyclinghofs ist sich sicher, dass die Inschrift echt ist.
       Aber erst der nächste Regenschauer wird zweifelsfrei zeigen, ob die Maya
       schon wasserfeste Filzer benutzten.
       
       Aber nicht nur auf dem Kontinent, wo die weisen Vorhersagen einst getroffen
       wurden, bekommt die Menschheit das Unheil zu spüren. Auch in Europa, in
       Deutschland und bei uns wird das Ende aller Zeiten gnadenlos zuschlagen. So
       ist es seit Anfang Oktober 2012 kontinuierlich kälter geworden.
       
       Tagsüber mag es noch gehen und ein paar sogenannte „goldene Oktobertage“
       spiegelten Normalität vor. Dennoch handelt es sich hierbei höchstens um
       Restwärme. Die Menschheit ist längst im „Herbst ihres Lebens“ angekommen.
       Experten warnen vor einer Eiszeit, die uns die finale weiße Weihnacht
       bringen wird. Und zwar schon am 21. 12. 2012.
       
       Auch für diese Mordskälte kannten die Maya schon Anzeichen, wie sie
       überhaupt für alles Anzeichen kannten. Wie inzwischen jeder weiß,
       verschwand das Volk plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Der Grund dafür
       könnte ein abrupter Wintereinbruch gewesen sein. Oder die Vorhersage eines
       solchen, die eine panische Massenflucht in den vermeintlich „warmen Süden“
       nach sich zog.
       
       In Mittelamerika bedeutete das eine Flucht in die Kälte, je nach Entfernung
       sogar ins Eis. Wie auch immer – die Maya verschwanden und hinterließen
       einen Kalender, der uns ihr kühles Ende als Mahnung überliefert: die
       Ankündigung einer tödlichen Eiszeit oder einer erneuten negativen
       Wetterprognose für den gesamten Globus, vor deren Schrecken die Menschheit
       in die Knie geht.
       
       Wenn dann auch noch ein Sprecher namens Wettervogel sie im
       ZDF-„Morgenmagazin“ verkündet, ist die gefiederte Schlange des Untergangs
       garantiert nicht mehr weit weg. Und ob sich die anstrengenden
       Aufräumarbeiten in New York oder die ganze US-Wahl dann überhaupt noch
       lohnen, ist ja auch so eine Frage.
       
       6 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gregor Mothes
       
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