# taz.de -- Kolumne Pressschlag: Alles nur wegen diesem Allofs
       
       > Von den Erstesten, dem Herzensersten und so manchen Nullen aus den
       > Gerüchteküchen. Wie wär's mit Lothar Matthäus?
       
 (IMG) Bild: Bald in Wolfsburg? Klaus Allovws
       
       Die Dinge nehmen bekanntlich ihren befürchteten Verlauf. Die
       Nicht-mehr-Nennbaren sprinten im Ribéry-Tempo davon, und Schalke ist mal
       wieder auf dem Weg zum Ehrentitel Meister der Herzen, wie damals anno 2001.
       Also Erster zu werden mit dem Mikro-Makel, dass es noch einen Ersteren
       gibt. Das ist mathematisch fragwürdig, indes immer noch feiernswert nach 54
       Jahren Gelsenkirchener Titeltristesse.
       
       Da die Titelbanalität kaum mehr interessiert, gilt es in der
       Jubiläumssaison schon jetzt auf die nächsten 50 Jahre zu gucken. Und da
       werden längst Weichen gestellt. Werder-Manager Klaus Allofs steht im
       dringenden Tatverdacht, mit Wolfsburg zu verhandeln. Die herzzerreißenden
       Dementis dechiffriert der kluge Fan sofort als stolze Willensbekundung. Gut
       möglich, dass er seinen Trainer Thomas Schaaf im Paket gleich mitnimmt.
       
       Wolfsburg würde nach dem Trainager Magath auch den Leibhaftigen als Erlöser
       feiern. Und Allofs, dieser integre, kommunikative Mann, ist einer der
       wenigen Sportchefs, von dem man unbesehen einen Gebrauchtwagen kaufen
       würde. Dieses Indiz zeigt schon seine Nähe zur Autoindustrie. Zudem hat er
       jetzt auch Kernkompetenzen in roten Zahlen (zuletzt beachtliche 13
       Millionen Minus in einer Saison). Insofern steht er für Kontinuität beim
       VW-Klub.
       
       Hannovers Coach Mirko Slomka kokettiert derweil mit dem angeblichen
       Interesse des erstesten Branchenführers. Slomka wird bei 96 gefeiert.
       Kurzzeithistoriker erinnern sich indes an seine Anfangszeit: Hannover, hieß
       es da, ist nicht wegen Slomka erfolgreich, sondern trotz ihm. Denn der
       Instinkt, mit dem Sportchef Jörg Schmadtke immer neue Perlen zum
       Schnäppchenpreis auftreibt, würde es jedem Coach leicht machen.
       
       Um Schmadtke übrigens gibt es schon seit Wochen keine Spekulationen mehr –
       neulich war er angeblich fast in seine Heimatstadt Düsseldorf entwichen,
       zur Fortuna. Oder nach Köln. Und, würde nicht Mourinho menschlich besser zu
       dem „Verein mit den vielen Besserwissern“ (Theo Zwanziger) passen als der
       nette Herr S.?
       
       Gerüchteküchen dienen allen: Spielern und Managern köcheln darin ihren
       Marktwert. Die unseligen Berater nähren ihre Prozentgier bei
       Ablösezahlungen. Die Medien freuen sich, weil man aufgeregt spekulieren
       kann. Dortmunds Lewandowski will angeblich weg. Zum einen Manchester, zum
       anderen? Womöglich will er auch nur sein karges Gehalt verdoppeln lassen.
       Gomez wird München bald frustriert verlassen wollen – vielleicht zum BVB,
       um diesen hinterhältig zu schwächen?
       
       Und es wird auch mal wieder Zeit für ein Matthäus-Gerücht. Mike Büskens
       könnte zu 96 oder doch wieder zu Schalke, falls Bremen nicht ruft. Dort
       dockt für Schaaf Nürnbergs Hecking an, und Loddar findet nach
       taz-Informationen seine Bestimmung vor der heimatlichen Haustür, beim
       Glubb. Und alles nur wegen diesem Allofs.
       
       12 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernd Müllender
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball-Bundesliga
 (DIR) VfL Wolfsburg
 (DIR) Klaus Allofs
 (DIR) Mirko Slomka
 (DIR) Schwerpunkt Sport trotz Corona
 (DIR) taz.gazete
 (DIR) Werder Bremen
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball-Bundesliga
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Der Sportmonat Mai: Gegen die Uhr!
       
       Die Sport-Vorschau: Heute mit Bubble Soccer, dem traditionellen
       HSV-Rettungstor in der Nachspielzeit und einem Ausblick auf den WM-Kader.
       
 (DIR) Kolumne Pressschlag: Spektrales Spektakel
       
       Der Herbst ist grau, die Fußball-Bundesliga bunt. Eine kleine Farbenlehre
       zum 15. Spieltag.
       
 (DIR) Manager Allofs über VfL Wolfsburg: „Sind wir nicht sympathisch?“
       
       Wolfsburg-Manager Klaus Allofs erkärt, wie er es mit der Wahrheit hält. Und
       warum sich das Werder-Modell nicht auf den Werksklub übertragen lässt.
       
 (DIR) Bundesliga Sonntagsspiel: Werder dreht das Spiel
       
       Im ersten Spiel nach dem Abgang von Werder-Manager Klaus Allofs muss Bremen
       lange hart arbeiten. Am Ende steht ein 2:1-Sieg gegen Aufsteiger
       Düsseldorf.
       
 (DIR) Werder-Manager geht nach Wolfsburg: Klaus heißt jetzt AlloVWs
       
       Managerwechsel in der Fußball-Bundesliga. Klaus Allofs verlässt Werder
       Bremen nach 13 Jahren und geht zum finanzstarken VfL Wolfsburg.
       
 (DIR) Die Albernheiten des FC Bayern: „Schau ned so bleed“
       
       Der weiterhin dominante FC Bayern versüßt sich den Sieg gegen Frankfurt mit
       allerlei Schabernack. Nur Uli Hoeneß keift in Richtung Theo Zwanziger.