# taz.de -- Kommentar SPD-Sozialpolitik: Learning by doing
       
       > Der Senator verfolgt eine falsche Leitlinie: Integration in die
       > Regelsysteme. Dass so viel Geld übrig bleibt, zeigt, dass Angebote nicht
       > passen.
       
 (IMG) Bild: Dürfen nur noch bei "mehreren Vermittlungshemmnissen" die Stadt aufräumen: Ein-Euro-Jobber.
       
       Unangenehm für Sozialsenator Scheele: im zweiten Jahr in Folge bleiben
       etliche Millionen, die Langzeitarbeitslosen helfen sollen, ungenutzt. Dafür
       macht er nun Bundesvorgaben verantwortlich, die er ändern möchte. Mit
       diesem Teil der Analyse liegt er so falsch nicht. Mit der schlechten
       Botschaft – es bleibt Geld über – verband er gleich die gute: Ich tu’ jetzt
       was, ich habe meine Hausaufgaben gemacht.
       
       Was fehlt ist die Selbstkritik. Scheele hat in der Arbeitsmarktpolitik die
       neue Linie durchgesetzt, Ein-Euro-Jobber nicht mehr in Stadtteilprojekten
       einzusetzen. Dass es dies noch vereinzelt gibt, ist dem Druck der SPD-Basis
       zu verdanken.
       
       Der Senator verfolgt eine Leitlinie, die heißt: Integration in die
       Regelsysteme. Nach dem Motto: Jugendklubs braucht man nicht, wenn es
       Ganztagsschulen gibt, öffentlich geförderte Beschäftigung im Quartier ist
       nicht nötig, wenn man Menschen auch irgendwie in den ersten Arbeitsmarkt
       integrieren kann. Das Klein-klein von Trägern und Stadtteil-Projekten hat
       keinen Wert an sich.
       
       Damit liegt er falsch. Dass so viel Geld übrig bleibt, ist auch einZeichen,
       dass hier Angebote nicht passen. Langzeitarbeitslose brauchen sinnvolle
       Beschäftigungsprojekte, die für die Teilnehmer freiwillig sind. Eine
       Leitidee reicht nicht als Grundlage für die Regierung einer Stadt.
       
       12 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kaija Kutter
       
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