# taz.de -- Ein Jahr Rot-Schwarz: "Planlos, kopflos, hilflos"
       
       > Das einzige, was sich bei der Berliner SPD und CDU bewege, sei das
       > Personenkarussel, sagt der Fraktionschef der Linken Udo Wolf.
       
 (IMG) Bild: Fraktionschef der Linken in Berlin: Udo Wolf.
       
       Ehrlich gesagt, es tut schon weh zu erleben, wie SPD und CDU seit fast
       einem Jahr diese Stadt regieren: planlos, kopflos, hilflos. Vorneweg der
       Innensenator. Henkels „unbedingter Aufklärungswillen“ und fast täglich
       Neuigkeiten über sein Versagen bei der Aufarbeitung des NSU-Skandals stehen
       eklatant im Widerspruch. Dass er sich bei der Umsetzung der
       Kennzeichnungspflicht auch noch austricksen lässt, macht seine Bilanz nicht
       besser.
       
       Mit Rot-Schwarz sind wortreiche Ankündigungen wieder in Mode gekommen. Vom
       Regierenden war 2012 nicht viel zu hören, die Regierungsfraktionen aber
       haben den „Herbst der Entscheidungen“ verkündet. Nun steht der Winter vor
       der Tür und nichts ist entschieden.
       
       Über den Flughafen redet die Koalition bekanntlich nicht gern.
       Verständlich, was hätte man nicht alles mit den vom Finanzsenator aus dem
       Hut gezauberten 444 Millionen Euro in der Stadt finanzieren können!
       
       Oder bezahlbare Mieten. Da hat Stadtentwicklungssenator Müller zwar anders
       als seine Vorgängerin akzeptiert, dass Berlin einen angespannten
       Mietenmarkt hat. Von einem Gesamtkonzept ist Rot-Schwarz allerdings noch
       meilenweit entfernt.
       
       Auch Arbeitssenatorin Kolat hat nach wie vor keinen Plan, um - wie
       versprochen - mehr Langzeitarbeitslose für den ersten Arbeitsmarkt fit zu
       machen. Geschafft wurde nur das Aus für den öffentlich geförderten
       Beschäftigungssektor und den Anspruch, von Arbeit auch die Existenz sichern
       zu können.
       
       Neue Themen, mit denen SPD und CDU die Stadt nachhaltig verändern wollen,
       sucht man vergeblich. Das Einzige was sich bewegt, ist das
       Personalkarussel. Rot-Schwarz hat außer Blamagen nichts zustande gebracht.
       Die Vorstellung, dass das noch bis 2016 so weiter geht, ist beängstigend.
       
       Am Samstag in der neuen Wochenendausgabe der taz.Berlin: Drei Seiten zum
       ersten Jahr Rot-Schwarz in Berlin.
       
       16 Nov 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Udo Wolf
       
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