# taz.de -- Schalke und BVB in Champions League: Der Ruhrpott ist euphorisiert
       
       > Mit einem überragenden 4:1 gegen Ajax Amsterdam ist Borussia Dortmund ins
       > Achtelfinale der Champions League eingezogen. Bei Schalke war es knapper,
       > reicht aber auch.
       
 (IMG) Bild: Eindeutige Gewinner: Die Dortmunder Robert Lewandowski, Marco Reus, Kevin Großkreutz und Roman Weidenfeller (v.l.) feiern sich.
       
       AMSTERDAM/GELSENKIRCHEN dpa | Angeführt vom überragenden Mario Götze
       meisterte der deutsche Double-Gewinner Borussia Dortmund die Gigantengruppe
       D mit Bravour und erreichte durch die 4:1 (3:0)-Gala bei Ajax Amsterdam
       erstmals seit der Spielzeit 2002/2003 wieder die Runde der letzten 16 in
       der Champions League.
       
       In der Amsterdam Arena schossen Marco Reus (8.), Götze (36.) und Robert
       Lewandowski (41./67.) den BVB am Mittwochabend zum höchsten Champions
       League-Sieg der Vereinsgeschichte. Der umjubelte Götze war an allen vier
       Toren beteiligt. Den Ehrentreffer von Daniel Hoesen (87.) konnte die
       euphorisierte Borussia verschmerzen.
       
       In Gelsenkirchen konnte der FC Schalke 04 dank Christian Fuchs ebenfalls
       zum dritten Mal die K.o.-Phase der Champions League erreichen. Dem
       österreichischen Abwehrspieler gelang am Mittwochabend in der 77. Minute
       mit einem Distanzschuss das erlösende 1:0 (0:0) gegen Olympiakos Piräus.
       Damit qualifizierte sich der Bundesliga-Zweite aus der Gruppe B ebenso wie
       der FC Arsenal für das Achtelfinale der Königsklasse.
       
       Die Elf von Borussia Dortmund gingen die Herausforderung beim
       Tabellenvierten Ajax mit bemerkenswerter Reife an. Unaufgeregt,
       zweikampfstark und taktisch brillant erteilten die Dortmunder der
       überforderten Ajax-Truppe eine Lehrstunde in puncto defensiver
       Organisation, Aktionsschnelligkeit, Umschaltspiel und Effizienz.
       
       Bereits in der achten Minute verwertete Reus einen Pass von Götze zum 1:0.
       Das Gegentor wirkte wie ein Betäubungsmittel für die überforderten
       Gastgeber und erlaubte es dem BVB, abwartend auf Konter zu lauern. Ein
       blitzschneller Tempogegenstoß führte in der 36. Minute zum verdienten 2:0.
       Götze tanzte sich auf der linken Seite durch, tunnelte Ricardo van Rhijn
       und schloss sein Solo mit einem 14-Meter-Schuss ins kurze Eck ab. Fünf
       Minuten später konnte Vermeer den nächsten Knaller des 20-Jährigen nur
       abklatschen - Lewandowski staubte ab zur 3:0-Pausenführung. Die
       Schlusspointe setzte Lewandowski (67.), der beim 1:0 im Hinspiel den
       entscheidenden Treffer besorgt hatte.
       
       Als ungeschlagener Tabellenführer mit nunmehr elf Punkten können sich die
       Dortmunder im letzten Vorrundenspiel am 4. Dezember gegen Manchester City
       sogar für den Gruppensieg in der vermeintlich schwersten Staffel mit vier
       Landesmeistern feiern lassen.
       
       ## Schalke: Hinten gut, vorne zögerlich
       
       In Gelsenkirchen ließen die Schalker hinten wenig zu, brachten vorne aber
       lange Zeit auch nicht viel zustande. Die Angreifer um Klaas-Jan Huntelaar,
       die bisher in jedem Gruppenspiel zweimal getroffen hatten, fanden mehr als
       70 Minuten kein Mittel gegen die ganz auf Verteidigung bedachten Griechen.
       So war es symptomatisch für das Spiel, dass ein Verteidiger mit einem
       Fernschuss für die Entscheidung sorgen musste.
       
       Die Königsblauen suchten gegen den griechischen Rekordmeister nicht
       bedingungslos den Weg nach vorne, sondern probierten mit dosierter
       Offensive zum Erfolg zu kommen. In der 10. Minute setzte Lewis Holtby mit
       einem 18 Meter-Schuss an die Oberkante der Latte zwar bereits das erste
       Achtungszeichen. Beim Freistoß des Spezialisten Fuchs (23.), den Keeper Roy
       Carroll zur Ecke lenkte, verzeichneten die Hausherren erst ihre zweite
       Möglichkeit.
       
       Auch Huntelaar, der bisher in jedem Gruppenspiel getroffen hatte, gelang
       mit einem Schuss aus spitzem Winkel das ersehnte Führungstor nicht (31.).
       Die Griechen entwickelten im Spiel nach vorne wenig Torgefahr, dennoch
       musste der Bundesliga-Zweite bei den gelegentlichen Vorstößen der Gäste auf
       der Hut sein. Lediglich beim Schuss des frei stehenden Djemal Abdoun (18.)
       drohte dem Gehäuse von Lars Unnerstall in den ersten 45 Minuten Ungemach.
       
       Nach der Pause erhöhten die Knappen nur zögerlich Tempo und
       Risikobereitschaft. In der 48. Minute versuchte es Huntelaar erneut aus der
       Distanz, schoss aber gut einen Meter am Kasten von Olympiakos vorbei.
       Danach war Carroll mit Fußabwehr bei der scharfen Hereingabe von Jefferson
       Farfan (59.) zur Stelle. Die Griechen warfen sich mit dem Mut der
       Verzweiflung in alle Schussversuche. Als die Gäste plötzlich aufmachten und
       überfallartig konterten, drohte Schalke sogar ein Rückstand. Doch dann
       fasste sich Fuchs ein Herz und jagte den Ball aus gut 20 Metern in die
       lange Ecke.
       
       22 Nov 2012
       
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