# taz.de -- Rechtsstreit um Suhrkamp: Enzensberger droht mit Abschied
       
       > Suhrkamp-Geschäftsführerin Ulla Unseld-Berkéwicz ist per
       > Gerichtsbeschluss abgesetzt worden. Nun bekommt sie Unterstützung von
       > Hans Magnus Enzensberger.
       
 (IMG) Bild: Hans Magnus Enzensberger kritisiert Suhrkamp-Minderheitseigner Hans Barlach.
       
       HAMBURG dpa | Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger hat damit
       gedroht, den Suhrkamp Verlag zu verlassen, sollte Minderheitseigner Hans
       Barlach in Zukunft den Verlag führen. „Übernähme er die Geschäftsführung,
       so würde ich keine Minute bei Suhrkamp bleiben“, sagte Enzensberger der
       Wochenzeitung Die Zeit. Der 83 Jahre alte Autor wirft Barlach vor, sich nie
       programmatisch über den Verlag geäußert zu haben und nur „vorhandene
       Copyrights“ ausschlachten zu wollen.
       
       „Da werden die Autoren nicht mitmachen. Weder die existierenden Verträge
       noch die Rechtsprechung lassen das zu. Herr Barlach scheint das nicht zu
       wissen.“ Andere Schriftsteller seien auch auf seiner Seite, sagte
       Enzensberger.
       
       Der Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz stärkt Enzensberger den Rücken: „Was
       ich mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass Ulla Berkéwicz mit Autoren
       umgehen kann und dass sie ein Programm auf die Beine gestellt hat, das sich
       sehen lassen kann.“
       
       Nicht äußern wolle er sich hingegen zu den juristischen
       Auseinandersetzungen. „Das kann ich nicht beurteilen. Dafür müsste man die
       Akten studieren und sich mit Mietverhältnissen und Heizungskosten befassen.
       Dazu fehlen mir Zeit und Lust“, sagte Enzensberger.
       
       Unseld-Berkéwicz war am Montag per Gerichtsbeschluss als Geschäftsführerin
       des Suhrkamp Verlags abberufen worden. Das Gericht gab damit dem
       Minderheitsgesellschafter Hans Barlach recht. Barlach ist zu 39 Prozent am
       Suhrkamp Verlag beteiligt, Unseld-Berkéwicz hält über eine Familienstiftung
       die restlichen 61 Prozent. Der Suhrkamp Verlag hatte Berufung gegen die
       Entscheidung angekündigt.
       
       12 Dec 2012
       
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