# taz.de -- Wahl ohne Venezuelas Präsident: Chávez-Partei legt mächtig zu
       
       > Es geht auch ohne allmächtigen Chef. Hugo Chávez wurde auf Kuba operiert.
       > Trotzdem gewinnt die regierende PSUV bei den Gouverneurswahlen fünf
       > Staaten hinzu.
       
 (IMG) Bild: Gegen den Trend: Henrique Capriles von der Opposition gewinnt die Gouverneurswahl im Bundesstaat Miranda.
       
       BUENOS AIRES taz | Venezuela ist in Rot getaucht. Lediglich drei blaue
       Flecken verbleiben auf der politischen Landkarte nach den Gouverneurswahlen
       vom vergangenen Sonntag. Entsprechend entspannt und zufrieden verkündete
       Jorge Rodríguez, Wahlkampfleiter der Vereinten Sozialistischen Partei
       Venezuelas (PSUV) von Präsident Hugo Chávez, den Sieg in 20 von 23
       Bundesstaaten.
       
       Die PSUV hat sich nicht nur in den 15 Bundesstaaten behauptet, in denen sie
       schon in den vergangenen vier Jahren den Gouverneur stellte, sondern fünf
       weitere hinzugewonnen. Darunter der an Erdölvorkommen wichtige und
       bevölkerungsreichste Bundesstaat Zulia. Lediglich in den Bundesstaaten
       Miranda, Lara und Amazonas hatten die Kandidaten der Opposition gegen den
       der PSUV gewinnen können.
       
       Im Bundesstaat Miranda setzte sich Amtsinhaber und Oppositionsführer
       Henrique Capriles mit knapp über 50 Prozent der Stimmen gegen den
       ehemaligen Vizepräsidenten Elías Jaua durch. Dennoch war Capriles die
       Enttäuschung anzusehen.
       
       „Über die landesweiten Resultate bin ich alles andere als glücklich“, sagte
       Capriles. Nie zuvor habe Miranda eine so wuchtige Propagandamaschinerie
       gegen einen Amtsinhaber erlebt, beklagte sich Capriles über den Wahlkampf
       seines chavistischen Herausforderers. Mit seiner Wiederwahl zum Gouverneur
       von Miranda hat Capriles seine Position als landesweiter Oppositionsführer
       weiter ausgebaut.
       
       ## Wahlbeteiligung im Keller
       
       Angesicht der landesweiten Wahlbeteiligung von nur 54 Prozent steht fest,
       dass die Opposition ihre potenziellen Wähler diesmal nicht mobilisieren
       konnte. Bei der Präsidentschaftswahl im Oktober hatte Capriles gegen Chávez
       zwar mit einem Unterschied von zehn Prozentpunkten verloren, allerdings bei
       einer Beteiligung von 80 Prozent.
       
       Die Wahl war vor allem geprägt von der Abwesenheit von Präsident Hugo
       Chávez, der sich in Kuba vergangenen Dienstag einer weiteren Krebsoperation
       unterzogen hatte. „Das Volk hat den Comandanten Hugo Chávez nicht im Stich
       gelassen,“ sagte Vizepräsident und Außenminister Nicolás Maduro. Maduro war
       von Chávez als Wunschnachfolger benannt worden, sollte ihm selbst etwas
       zustoßen. Er bewertete den Wahlausgang als einen „gigantischen Erfolg.“
       
       17 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürgen Vogt
       
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