# taz.de -- Jacob Zuma bleibt ANC-Chef: Ein eindeutiges Wahlergebnis
       
       > Zumas Herausforderer Motlanthe unterliegt bei er Abstimmung für den neuen
       > Präsidenten des ANC deutlich. Die Polizei verhindert Anschlag von
       > Rechtsextremisten.
       
 (IMG) Bild: Zumas Anhänger feiern seine Wiederwahl zum ANC-Präsidenten.
       
       BLOEMFONTEIN afp | Mit deutlicher Mehrheit hat Südafrikas Regierungspartei
       Afrikanischer Nationalkongress (ANC) am Dienstag Staatschef Jacob Zuma als
       Vorsitzenden bestätigt. Der wegen Misswirtschaft und Korruption in der
       Kritik stehende 70-Jährige erhielt bei einem Parteitag in Bloemfontein
       knapp 3.000 der etwa 4.000 Delegiertenstimmen. Zuma gilt damit auch für
       eine neuerliche Kandidatur um das Präsidentenamt im kommenden Jahr als
       gesetzt.
       
       Zumas Herausforderer und bisheriger Stellvertreter im Parteivorsitz Kgalema
       Motlanthe unterlag bei der Abstimmung mit knapp tausend Stimmen deutlich.
       Er hatte es zuletzt abgelehnt, weiterhin ANC-Vizechef zu bleiben.
       
       Zu seinem Nachfolger wurde der Geschäftsmann Cyril Ramaphosa gewählt, der
       damit gute Chancen hat, Zuma einst im Präsidentenamt zu folgen.
       
       Als Sieger der Abstimmung wird Zuma den ANC aber voraussichtlich zunächst
       einmal in den Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2014 führen. Seit dem Ende
       der Apartheid im Jahr 1994 stellte die frühere Untergrundpartei stets mit
       Mehrheiten von rund zwei Dritteln den Staatschef. Die Umfragewerte für die
       Partei und auch für Zuma persönlich sanken zuletzt jedoch.
       
       In Südafrika beträgt die Arbeitslosigkeit derzeit etwa 25 Prozent, das
       Wachstum schrumpft. Angesichts dieser Entwicklung hatte es zuletzt immer
       wieder Kritik am offensichtlichen persönlichen Reichtum Zumas gegeben.
       Dieser versprach beim Parteitag vor allem Wirtschaftswachstum und einen
       besseren Lebensstandard für seine Landsleute.
       
       Unter Zumas Präsidentschaft ereignete sich zudem das schlimmste
       Polizeimassaker seit dem Ende der Apartheid: Mitte August erschoss die
       Polizei in der Platinmine von Marikana 34 streikende Bergarbeiter.
       
       ## Wilde Streiks
       
       Landesweit traten Minenarbeiter über Monate bei wilden Streiks für höhere
       Löhne ein. Auch in anderen Wirtschaftsbereichen gab es Streiks für bessere
       Arbeitsbedingungen.
       
       Die Regierungspartei selbst steckt derzeit in einer Krise. Der Ausschluss
       des ehemaligen ANC-Jugendführers Julius Malema und die Gegenkandidatur von
       Motlanthe gelten als Ausdruck der Zerrissenheit der traditionsreichen
       Partei. Trotz der schweren Krise galt Zuma im Rennen um den Parteivorsitz
       aber stets als Favorit.
       
       Nach seiner Wiederwahl sagte Zuma am Dienstag, der Parteitag „hat
       gesprochen, und wir sind alle Teil dieser Entscheidung“. Der Delegierte
       Tebogo Lekoloane, ein Unterstützer des Staatschefs, lobte, Zuma habe „nicht
       mit originellen Reden gesiegt, sondern seine Arbeit gemacht“. "Unter seiner
       Führung können wir bis zum Jahr 2014 vorankommen", sagte Lekoloane.
       
       ## Rechtsextremisten verhaftet
       
       Überschattet wurde der Parteitag von der Festnahme von vier
       Rechtsextremisten wegen des Verdachts auf Planung eines Anschlags. Am
       Montag war zunächst unklar, ob diese ein Attentat gegen die Veranstaltung
       geplant hatten, am Dienstag bestätigte die Polizei dies jedoch. Ein
       Sprecher sagte, es seien noch weitere Festnahmen zu erwarten.
       
       Nach Angaben der Polizei wollten die Extremisten Zuma, Motlanthe und
       weitere ranghohe ANC-Vertreter töten. Die zwischen 40 und 50 Jahre alten
       Männer, unter ihnen Johan Prinsloo, der einen eigenen Staat für Weiße in
       Südafrika will, erschienen am Dienstag erstmals vor einem Gericht in
       Bloemfontein. Gegen sie wurde Anklage wegen Hochverrats und terroristischer
       Absichten erhoben.
       
       18 Dec 2012
       
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