# taz.de -- Südafrikas Fotolegende gestorben: Die Apartheid vor der Linse
       
       > Alf Khumalo war der Fotograf der Apartheidzeit in Südafrika. Seine
       > Schwarz-Fotos machten ihn weltberühmt. Am Sonntag starb er mit 82 Jahren.
       
 (IMG) Bild: Alf Kumalo.
       
       Sein Markenzeichen war die Kamera, die um seinen Hals baumelte. „Alf“
       Khumalo ging selten aus dem Haus ohne seinen Fotoapparat, mit dem er die
       südafrikanische Geschichte über ein halbes Jahrhundert hervorragend
       dokumentiert hat. Seine Schwarz-Weiß-Fotos aus der Apartheidzeit in
       Südafrika machten Alfred Khumalo weltberühmt. Am Sonntag ist der Fotograf
       im Alter von 82 Jahren an Nierenversagen und Prostatakrebs in seinem Haus
       in Diepkloof in Soweto gestorben.
       
       „Bra Alf“ gilt als südafrikanische Legende. Er war ein enger Freund Nelson
       Mandelas, dessen politische Karriere Khumalo von Beginn an bis ins Detail
       dokumentierte. Die ANC-Befreiungsbewegung und ihre Helden waren stets
       lohnende Objekte für Khumalos Linse. Khumalo wurde 1930 im Johannesburger
       Township Alexandra geboren und brachte sich selbst das Fotografieren bei.
       Er war später einer der Besten in seinem Berufsfeld, mit zahlreichen
       Preisen geehrt.
       
       In den 1950er Jahren arbeitete Khumalo bei Drum, ein für schwarze Leser
       produziertes Magazin in Südafrika, das über soziale Probleme und das Leben
       in den Townships in der Apartheid berichtete, aber auch über die swingende
       Ära des südafrikanischen Jazz mit ihren großen Stars und Sternchen. Unter
       der fotografischen Leitung des Berliners Jürgen Schadeberg machte sich Alf
       Khumalo dort einen Namen, ebenso wie sein Kollege Peter Magubane. „Alf
       lebte ein erfülltes Leben“, sagt Magubane.
       
       Khumalo fotografierte den Rivonia-Gerichtsprozess, in dem Nelson Mandela
       und seine Mitstreiter 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Er
       dokumentierte Mandelas Zeit im Gefängnis auf Robben Island und die
       turbulenten Zeiten des aufständischen Südafrika. Im einstigen Zaire wurde
       er 1974 Zeuge des legendären Boxkampfes zwischen Muhammad Ali und George
       Foreman, während der Filmarbeiten zu „Rumble in the Jungle“. Ein Angebot,
       Muhammad Alis persönlicher Fotograf zu werden, lehnte er aber ab.
       
       Der stets hilfsbereite Khumalo war der Befreiung seiner Heimat mit der
       Kamera verpflichtet. Verfolgung und Verhaftung hielten ihn nicht ab. Am
       Ende gab er sein Wissen an seiner Fotografieschule und auch im
       Alf-Khumalo-Museum in Soweto weiter. „Sein Leben und sein Werk sind Teil
       des nationalen Erbes Südafrikas, das für folgende Generationen bewahrt
       werden soll“, sagte Expräsident Thabo Mbeki.
       
       22 Oct 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martina Schwikowski
       
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