# taz.de -- Schweizer Großbank UBS: Rekordstrafe für Zinsmanipulation
       
       > UBS zahlt 1,4 Milliarden Franken und kauft sich damit im Libor-Skandal
       > frei. Die Behörden akzeptieren den Vergleich, denn Zinsmanipulationen
       > sind schwer nachzuweisen.
       
 (IMG) Bild: Des Schweizers Liebling.
       
       ZÜRICH dpa | Die Schweizer Großbank UBS zahlt wegen ihrer Rolle bei der
       Manipulation des weltweit wichtigsten Referenzzinssatzes Libor Bußen in
       Höhe von 1,4 Milliarden Franken (1,16 Mrd Euro) – die bislang höchste
       Ablasszahlung in der Affäre. Wie die Bank am Mittwoch mitteilte, leistet
       sie entsprechende freiwillige Strafzahlungen an US-, britische und
       Schweizer Behörden. Zugleich erklärte sich die UBS zu einem
       Schuldeingeständnis in einem Fall von Manipulationen bei ihrer Tochterfirma
       in Japan bereit.
       
       UBS-Chef Sergio Ermotti verkündete zudem disziplinarische Maßnahmen: 30 bis
       40 Mitarbeiter haben oder sollen die Bank verlassen. Er wolle durchsetzen,
       dass solche Fälle nicht mehr vorkommen, sagte Ermotti in einer
       Telefonkonferenz mit Journalisten. Das Verhalten der Mitarbeiter entspreche
       nicht den Werten der UBS.
       
       Mit dem Vergleich werden fast alle Ermittlungen gegen die UBS im Zuge des
       Libor-Skandals eingestellt. Die Großbank war in allen drei Ländern
       verdächtigt worden, gemeinsam mit anderen Banken den Libor manipuliert zu
       haben, um sich Vorteile zu verschaffen. Die Strafzahlungen führen dazu,
       dass die UBS im vierten Quartal einen Reinverlust von bis zu 2,5 Milliarden
       Franken verbuchen wird.
       
       Bei dem Schuldbekenntnis geht es um die Tochterfirma UBS Securities Japan
       (UBSSJ). Dort sei man im Rahmen der vorgeschlagenen Vereinbarung mit dem
       US-Justizministerium bereit, „wegen Betrugs durch Missbrauch elektronischer
       Kommunikation (sogenanntes 'Wire Fraud') im Zusammenhang mit der
       Manipulation gewisser Referenzzinssätze inklusive Yen-Libor auf schuldig zu
       plädieren“.
       
       ## Schweizer Franken für die USA
       
       Die Geldstrafe, von der mit 1,2 Milliarden Franken der Großteil in die USA
       fließt, ist Resultat einer branchenweiten Untersuchung von Banken, die
       versucht haben sollen, den Libor- und weitere Referenzzinsätze zu
       beeinflussen. Die Zahlungen der UBS sind dabei die bislang höchsten und
       mehr als doppelt so hoch wie jene im Fall der britischen Großbank Barclays.
       Sie hatte im Sommer eingeräumt, den Libor zumindest teilweise manipuliert
       zu haben und 290 Millionen Pfund gezahlt (357 Millionen Euro).
       
       Seitdem ermitteln weltweit Behörden gegen Banken, darunter ist auch die
       Deutsche Bank. Allerdings sind die Ermittlungen sehr komplex. Eine
       Betrugsabsicht ist vor allem wegen der intransparenten Methoden zur
       Festsetzung des Zinssatzes nur schwer erkenn- und nachweisbar. Daher sind
       Finanzbehörden oft zur Vergleichen bereit.
       
       19 Dec 2012
       
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