# taz.de -- Jahrestag der Falkland-Annexion: Inseln zurück per Inserat
       
       > Vor 180 Jahren hat sich Großbritannien die Falklandinseln unter den Nagel
       > gerissen. Nun hat Argentiniens Präsidentin im „Guardian“ eine Anzeige
       > geschaltet.
       
 (IMG) Bild: Die im Guardian als Anzeige geschaltete Kopie des Briefes von Cristina Fernández de Kirchner an David Cameron.
       
       LONDON dpa | Argentinien lässt auch im Neuen Jahr im Falkland-Streit mit
       Großbritannien nicht locker. In einem Offenen Brief warf Präsidentin
       Cristina Fernández de Kirchner den Briten Kolonialismus vor und forderte
       Gespräche über die „Rückgabe“ der Inseln im Südatlantik an Argentinien.
       Dazu schaltete sie eine [1][Anzeige in der Londoner Zeitung The Guardian
       (pdf).] 
       
       Auf die geplante Volksabstimmung der Inselbevölkerung ging sie nicht ein.
       In dem Schreiben wandte sich Kirchner direkt an den britischen
       Premierminister David Cameron. Als weiteren Empfänger setzte sie
       UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in den Briefkopf.
       
       „Vor genau 180 Jahren, am 3. Januar, hat Großbritannien in einem
       unverhohlenen Akt des Kolonialismus des 19. Jahrhunderts Argentinien die
       Inseln gewaltsam entrissen, die 14.000 Kilometer von London entfernt sind“,
       schreibt de Kirchner. Die „Kolonialmacht“ Großbritannien weigere sich bis
       heute, sie zurückzugeben und damit die „territoriale Vollständigkeit“
       Argentiniens zu garantieren.
       
       Aus dem britischen Außenministerium hieß es am Donnerstag, die Bewohner der
       Falklandinseln hätten selber entschieden, dass sie zu Großbritannien
       gehören wollten. Sie könnten selber ihre wirtschaftlich und politische
       Zukunft gestalten. „In dieser Debatte gibt es drei Parteien, nicht nur
       zwei, wie Argentinien es gerne darstellt.“
       
       ## Streit ums Erdöl
       
       Argentinien und Großbritannien streiten seit Jahren über die Inselgruppe,
       die seit dem 19. Jahrhundert britisch ist. Argentinien fordert die dort
       „Malvinas“ genannten Inseln, in deren Meereswirtschaftszone große
       Ölvorkommen liegen sollen, für sich. Vor 31 Jahren waren im sechswöchigen
       Falkland-Krieg zwischen den Ländern mehr als 900 Soldaten beider Seiten ums
       Leben gekommen.
       
       Im 30. Jahr nach dem Krieg hatten sich die Länder mehrere Wortgefechte
       geliefert. Auf den Inseln war daraufhin entschieden worden, dass es noch in
       diesem Jahr eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit geben solle. Bei
       dieser wird ein eindeutiges Ja zu Großbritannien erwartet.
       
       Kirchner ging auf das geplante Referendum nicht ein. Stattdessen schrieb
       sie: „Die Argentinier auf den Inseln wurden von der Royal Navy ausgewiesen
       und das Vereinigte Königreich begann anschließend einen Prozess der
       Bevölkerungsansiedlung ähnlich dem in anderen Gebieten unter
       Kolonialherrschaft.“
       
       3 Jan 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://image.guardian.co.uk/sys-files/Guardian/documents/2013/01/02/A025BE01F03.pdf
       
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