# taz.de -- Kooperation von Telekomfirmen: Ein Netz für alle
       
       > Die großen Telekommunikationsfirmen in Europa wollen eine gemeinsame
       > Infrastruktur aufbauen. Die Aufsichtsbehörden melden Kritik an.
       
 (IMG) Bild: Was würde die prominenteste SMS-Tipperin des Deutschen Bundestages von einem gemeinsamen europäischen Telekommunikationsnetz halten?
       
       LONDON rtr/dpa | Die Deutsche Telekom und andere Branchengrößen arbeiten
       einem Zeitungsbericht zufolge an dem Aufbau eines gemeinsamen europäischen
       Netzes. Über die Idee, sich Infrastruktur länderübergreifend zu teilen, sei
       bei einem privaten Treffen von EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia mit
       Chefs der größten Telekommunikationskonzerne in Europa beraten worden,
       berichtete die Financial Times am Mittwoch.
       
       Neben der Deutschen Telekom seien auch France Telecom, Telecom Italia und
       der spanische Marktführer Telefonica dabei vertreten gewesen. Die
       Unternehmen wollten nun Vorschläge unterbreiten, wie der zersplittete Markt
       in Europa besser verbunden werden könne.
       
       Es geht darum, wie die Branche wieder den Anschluss an die Konkurrenz in
       den USA und China finden könnte. In diesen beiden Ländern teilen sich nur
       wenige Konzerne einen riesigen Markt. In Europa ist der Markt hingegen in
       eine Vielzahl von Ländern aufgeteilt, innerhalb derer sich zahlreiche
       Anbieter Konkurrenz machen. Gegen die Pläne drohen laut Financial Times
       allerdings Einwände von den nationalen Aufsichtsbehörden.
       
       Der Branche machen nationale Beschränkungen und die wachsende Konkurrenz
       durch globale Technologiekonzerne wie Google zu schaffen. Vertreter der
       EU-Kommission und der Unternehmen waren nicht für eine Stellungnahme zu
       erreichen.
       
       ## Gemeinsamer euopäischer Markt
       
       Um ihre Profitabilität zu steigern und Geld für dringend benötigte
       Investitionen in neue Netze zusammenzubekommen, rufen Netzbetreiber seit
       Jahren nach einer Konsolidierung innerhalb der Länder. Das will Almunia
       nicht. Stattdessen signalisierte er Offenheit für Schulterschlüsse über
       nationale Grenzen hinweg. Aus der Not der Netzbetreiber, die Kosten zu
       senken, und der Unmöglichkeit, sich innerhalb der Länder zu konsolidieren,
       könnte aus getrennten nationalen Märkten ein europäischer Markt entstehen.
       
       Die Pläne sind bei den Anlegern am Mittwoch gut angekommen. Die
       Telekom-Aktien legten im Dax bis zu 2,5 Prozent auf 9,05 Euro zu und
       zählten damit zu den größten Gewinnern. Auch die Aktien der France Telecom,
       der Telecom Italia und der Telefonica zogen um zwei bis drei Prozent an.
       „Wenn man sich die Infrastruktur teilt, ist das eine Senkung der Kosten“,
       fasste ein Händler zusammen. Das sei zwar nicht ganz neu, helfe den Aktien
       aber dennoch.
       
       9 Jan 2013
       
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