# taz.de -- Präsidentschaft in Honduras: Ex-General verspricht „harte Hand“
       
       > General Vásquez hat 2009 den gewählten Präsidenten Zelaya gestürzt. Jetzt
       > will er sich von der Bevölkerung in dieses Amt wählen lassen.
       
 (IMG) Bild: General Romeo Vásquez Velásquez befehligte 2009 den Putsch (Archivbild).
       
       SAN SALVADOR taz | Der Militär, der im Juni 2009 den Putsch von Armee und
       Oligarchie gegen den honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya befehligte,
       will demokratisch Präsident werden. Am Sonntag ließ sich der General im
       Ruhestand Romeo Vásquez Velásquez in Tegucigalpa von der Patriotischen
       honduranischen Allianz zum Kandidaten für die Wahl im November küren.
       
       Bei der Wahl wird er der Gattin des von ihm Gestürzten gegenüberstehen:
       Xiomara Castro tritt für die linke Partei Freiheit und Neugründung
       (Libertad y Refundadción) an.
       
       „Ich will die Geschicke von Honduras lenken und bin davon überzeugt, dass
       ich es nach vorne bringen kann“, sagte Vásquez. Unter Zelaya war er Chef
       des Generalstabs, wurde am 25. Juni 2009 aber abgesetzt. Er hatte sich
       geweigert, mit der Armee die Unterlagen für eine Volksbefragung zur
       Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung zu verteilen.
       
       Drei Tage später schickte Vásquez eine Spezialeinheit in die
       Präsidentenresidenz. Zelaya wurde nach Costa Rica ausgeflogen.
       
       In den Monaten nach dem Putsch herrschte das Militär auf den Straßen.
       Proteste wurden niedergeknüppelt, Oppositionspolitiker ermordet und
       kritische Radio- und Fernsehsender geschlossen.
       
       ## Chef der Telefongesellschaft
       
       Der in einer von den Militärs überwachten Wahl im November 2009 ins
       Präsidentenamt gehobene Agroindustrielle Porfirio Lobo machte Vásquez zum
       Chef der staatlichen Telefongesellschaft Hondutel, ein Posten, der für
       geheimdienstliche Überwacher attraktiv ist und unter korrupten Politikern
       als äußerst lukrativ gilt.
       
       Ob Vásquez oder Castro Chancen haben, lässt sich nicht absehen. Zelayas
       Frau spielte bei den Auseinandersetzungen um die Rückkehr des Gestürzten
       zwar eine zentrale öffentliche Rolle. Sie hat aber weniger Charisma als ihr
       Mann. Zudem müsste es dem Kandidaten der rechten oder der Kandidatin der
       linken Neugründung gelingen, das Zweiparteiensystem aus Nationaler und
       Liberaler Partei aufzubrechen.
       
       Die Parteien repräsentieren das politische und wirtschaftliche
       Establishment und wechseln sich seit Jahrzehnten an der Regierung ab.
       Vásquez gibt sich überzeugt, dass er das schafft. Er glaubt, dass die von
       überbordender Gewalt geplagten Honduraner nach einer harten Hand verlangen.
       
       23 Jan 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Cecibel Romero
       
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