# taz.de -- Krieg in Mali: Hollande bejubelt seine Armee
       
       > Frankreichs Präsident lobt den Einsatz der Armee in Mali und betont, man
       > wolle so schnell wie möglich wieder abziehen. Die USA planen eine
       > Drohnenbasis in Afrika.
       
 (IMG) Bild: Und geile Hubschrauber haben sie auch noch: Französische Soldaten in Mali.
       
       PARIS/BAMAKO dpa | Frankreichs Militäreinsatz im westafrikanischen
       Wüstenstaat Mali ist nach Ansicht von Präsident François Hollande ein
       voller Erfolg. „Wir sind dabei, die Schlacht zu gewinnen“, sagte Hollande
       am Montag in Paris. Wenige Stunden zuvor waren französische und malische
       Truppen in der legendären Wüstenstadt Timbuktu einmarschiert.
       
       Dort fiel eine Bibliothek mit wertvollen historischen Manuskripten der
       Zerstörungswut von Islamisten zum Opfer. Über das Ausmaß der Zerstörung
       lagen zunächst keine Erkenntnisse vor, ebenso wie über den Zustand der von
       Islamisten zerstörten Mausoleen islamischer Gelehrter. Die Grabstätten
       gehören zum Weltkulturerbe der Unesco.
       
       Hollande lobte die Effektivität der französischen Armee, der es gelungen
       sei, die Offensive der islamistischen Rebellen innerhalb von wenigen Tagen
       zu stoppen. Er bekräftigte die Absicht, die französischen Truppen so
       schnell wie möglich wieder aus dem westafrikanischen Land abzuziehen.
       „Frankreich wurde nicht gerufen, um in Mali zu bleiben“, sagte Hollande. Es
       sei Aufgabe der Afrikaner, dass Mali seine territoriale Integrität
       wiedergewinne, vor allem auch im von islamistischen Rebellen kontrollierten
       Norden.
       
       Der Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete, die französischen Einheiten
       hätten sich bei ihrem Siegeszug beim Einmarsch in wichtige Städte wie Gao
       oder Timbuktu stets hinter die malischen Einheiten eingereiht. Dadurch
       sollte bei der Bevölkerung der Eindruck entstehen, dass die Regierungsarmee
       die Orte zurückerobert hätten. Ein Reporter des Senders berichtete, dass
       die Rebellen vielfach „schlicht verschwunden“ seien, sich möglicherweise in
       Nachbarländer abgesetzt hätten, um zu einem späteren Zeitpunkt
       zurückzukehren.
       
       „Ich bin wieder frei“, jubelte ein Bewohner von Timbuktu nach Angaben des
       Senders RFI. „Ich darf wieder reden, ich kann wieder machen, was ich will.“
       Auf den Straßen seien „Horden von Kindern“ unterwegs, während Frauen wieder
       unverschleiert spazieren gingen. „Nach einem Jahr der Unterdrückung
       herrscht in Timbuktu wieder ein starkes Gefühl der Freiheit.“
       
       ## Drohnen sollen Islamisten überwachen
       
       Die USA planen unterdessen eine Drohnenbasis in Nordwestafrika, um Gruppen
       des Terrornetzwerkes Al-Kaida sowie islamische Extremisten in der Region
       besser überwachen zu können. Zunächst sollten von dem Drohnenstützpunkt
       aber nur unbewaffnete Überwachungsmissionen starten, berichtete die
       Tageszeitung New York Times am Montag. Zu den möglichen Standorten zählten
       Regierungsmitarbeiter das im Osten an Mali grenzende Niger sowie das
       südlich von Mali gelegene Burkina Faso. Die Drohnen könnten so schnell wie
       möglich die von Frankreich geführte Mission in Mali unterstützen, hieß es.
       
       Beim Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) war am Montag die Lage in
       Mali ein Hauptthema. Mit Spannung wird die für Dienstag in der äthiopischen
       Hauptstadt Addis Abeba geplante Geberkonferenz für Mali erwartet. Dabei
       wollen die afrikanischen Länder und rund 60 Partner die Mittel für den
       geplanten afrikanisch geführten Militäreinsatz (Afisma) in dem Krisenland
       aufbringen. Die Europäische Union werde sich mit 50 Millionen Euro an der
       Mission beteiligen, sagte EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs. Die
       Afrikanische Union selbst will 50 Millionen Dollar (37 Millionen Euro)
       beisteuern.
       
       Zur Finanzierung des afrikanisch geführten Militäreinsatzes seien aber
       mindestens 950 Millionen Dollar (706 Millionen Euro) nötig, sagte der
       Präsident der Elfenbeinküste und Vorsitzende der westafrikanischen
       Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, Alassane Ouatarra, am Dienstag bei der
       Eröffnung der Geberkonferenz. Mindestens 10.000 Soldaten würden benötigt,
       um das riesige Land aus der Hand von islamistischen Extremisten zu befreien
       - weit mehr als die ursprünglich geplanten 3.300, fügte er hinzu.
       
       Deutschland will die logistische Hilfe für den Kampf gegen die
       islamistischen Rebellen in Mali ausweiten. Ein Sprecher des
       Verteidigungsministeriums bestätigte am Montagabend einen Bericht der
       Mitteldeutschen Zeitung vom Dienstag, wonach die Entsendung eines dritten
       Transall-Transportflugzeugs nach Mali geplant ist. Die Bundeswehr
       transportiert seit einer Woche afrikanische Soldaten nach Bamako.
       
       29 Jan 2013
       
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