# taz.de -- Steinbrück-Unterstützerblog ist Offline: Aus Peerblog wird Peerweg
       
       > Nach einem Überlastungsangriff ist die Pro-Steinbrück-Site „Peerblog“
       > unerreichbar. Wer die Attacke organisierte, ist unbekannt – wer den Blog
       > finanziert, ebenfalls.
       
 (IMG) Bild: Erst war er da, jetzt ist er weg: der Peerblog.
       
       BERLIN taz | Weg war er, der Peerblog. Am Donnerstag war das Blog, das für
       Kanzlerkandidat Peer Steinbrück trommelt – ausdrücklich nicht jedoch für
       dessen SPD –, schon zum zweiten Mal offline. Ursache war offenbar eine
       DDoS-Attacke. So heißt ein Überlastungsangriff, bei dem es schlagartig so
       viele Zugriffe auf eine Webseite gibt, dass diese zusammenbricht und nicht
       mehr erreichbar ist.
       
       Am Donnerstagnachmittag jedenfalls war [1][Peerblog.de] nicht erreichbar.
       Kurzzeitig soll auch die Seite der SPD-Bundestagsfraktion betroffen gewesen
       sein. Via Twitter bekannte sich eine Gruppe namens „TEAM M2DU5A“ zu dem
       Angriff: „Gerüchten zufolge wird der Blog von Parteigeldern finanziert,
       geht gar nicht!“, schrieben die Netzaktivisten. Ihr Twitter-Account wurde
       mittlerweile abgeschaltet.
       
       Von „Parteigeldern“ wird Peerblog.de nicht finanziert, wohl aber von
       anonymen Unternehmern, die laut Spiegel eine sechsstellige Summe
       bereitgestellt haben sollen, um ihren Kandidaten Steinbrück von Werbeprofis
       in günstiges Licht rücken zu lassen. Die Düsseldorfer Kommunikationsagentur
       steinkuehler-com betreibt das Blog, deren Chef ist der einstige
       Focus-Redakteur Karl-Heinz Steinkühler.
       
       Der hatte noch vor 16 Monaten in seinem Blog [2][„Stoneblogger“] über
       Steinbrück geschrieben, der sei „einer, der sich über seine
       sozialdemokratische Partei erhebt, mit schneidiger Arroganz und
       Besserwisserei, dem traut man die Erdung der Basis nicht zu“. Das klingt
       heute anders. Auf Peerblog.de wird Steinbrück als politischer Visionär vom
       Schlage eines Barack Obama gepriesen.
       
       Davon unbeeindruckt geht die Bundestagsverwaltung bereits der Frage nach,
       ob wegen der anonymen Blog-Finanziers gegen die Regeln der
       Parteienfinanzierung verstoßen wurde. Derzeit läuft eine
       Sachverhaltsprüfung. Sollte die Verwaltung den Verdacht bejahen, müsste
       Bundestagspräsident Norbert Lammert über mögliche Sanktionen entscheiden.
       
       Peer Steinbrück, der gerade auf einer Europareise ist, antwortete auf die
       Frage nach den Geldgebern: „Ich kenne die Financiers nicht, sondern
       lediglich einige der Unterstützer. Ich bitte Sie, diese Unterscheidung zur
       Kenntnis zu nehmen.“ Mit „Unterstützern“ meint er die bezahlten Autoren von
       Peerblog.de.
       
       7 Feb 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://peerblog.de
 (DIR) [2] http://stoneblogger.de
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
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