# taz.de -- Anschlag in Syrien: Bombe in Moschee gezündet
       
       > Mindestens 42 Tote und 84 Verletzte. Bei einem Selbstmordanschlag in
       > Damaskus wurde auch ein regierungstreuer sunnitischer Geistlicher
       > getötet.
       
 (IMG) Bild: Al-Iman-Moschee in Damaskus
       
       DAMASKUS afp/dpa | Ein Selbstmordattentäter hat sich am Donnerstag in einer
       Moschee der syrischen Hauptstadt Damaskus in die Luft gesprengt und 42
       Menschen mit in den Tod gerissen. Wie das staatliche Fernsehen am Abend
       unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete, waren unter den
       Todesopfern auch der bekannte regierungstreue Geistliche Mohammed Said
       Ramadan al-Buti und dessen Enkelsohn. 84 weitere Menschen wurden verletzt.
       
       Dem Staatsfernsehen zufolge zündete der Attentäter seine Bombe in der
       Al-Iman-Moschee im nördlichen Stadtteil Masraa. In dem Bericht war von
       einem „terroristischen“ Anschlag die Rede; als „Terroristen“ bezeichnet die
       Führung in Damaskus für gewöhnlich die bewaffneten Aufständischen gegen die
       Regierung von Staatspräsident Baschar al-Assad.
       
       Ahmed Moas al-Chatib, Führungsmitglied der Nationalen Koalition der
       Assad-Gegner und selbst geistlicher Würdenträger, verurteilte in einem
       Telefonat mit der Nachrichtenagentur afp „entschieden die Ermordung“ des
       Geistlichen. „Wer das getan hat, ist ein Krimineller – und wir verdächtigen
       das Regime“, sagte er. Das gelte auch für den vor wenigen Tagen getöteten
       Geistlichen Riad al-Saad.
       
       Das Nationale Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel sprach von
       einem „verabscheuungswürdigen Terrorakt, der durch nichts zu rechtfertigen
       sei“. Eine Moschee solle ein Ort des Friedens sein, wo nicht das Blut
       unschuldiger Zivilisten vergossen wird, hieß es in einer am Freitag
       veröffentlichten Erklärung der als gemäßigt geltenden Oppositionsgruppe.
       
       Auch ein Sprecher der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee
       (FSA) verurteilte den Anschlag, der seinen Worten zufolge „nichts mit den
       Zielen der Revolution zu tun hat“. Islamistische Brigaden, allen voran die
       Al-Nusra Front, hatten in der Vergangenheit mehrere Selbstmordanschläge auf
       Armee-Stützpunkte verübt.
       
       Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
       erklärte, bei dem Selbstmordanschlag habe es dutzende Verletzte gegeben.
       Der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija zeigte Bilder aus dem Inneren der
       Moschee: Leichen lagen auf dem blutbefleckten Teppich, Körperteile waren
       über den Boden verstreut. Rettungskräfte kamen mit grauen Leichensäcken aus
       dem Gotteshaus.
       
       Der sunnitische Geistliche Al-Buti war durch regelmäßig vom Fernsehen
       übertragene Freitagsgebete in Syrien bekannt. Er wurde 1929 geboren und war
       Inhaber eines Doktortitels in Islamwissenschaften der renommierten Kairoer
       Al-Ashar-Universität. Den sunnitischen Regierungsgegnern war al-Buti
       verhasst, im Juli 2011 jagten sie ihn aus einer anderen Moschee in
       Damaskus. Sie kreideten ihm an, dass er in einer Predigt sagte, die meisten
       Menschen, die zum Freitagsgebet kämen und anschließend demonstrierten,
       wüßten nicht, was Beten heißt.
       
       22 Mar 2013
       
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