# taz.de -- Die Wahrheit: Ich und ich selbst
       
       > Walther Maschinski erhält Walther-Maschinski-Preis. In einer ersten
       > Stellungnahme erläutert er die Begründung, warum er sich den Preis selbst
       > verliehen hatte.
       
 (IMG) Bild: Nach dem anstrengenden Walther-Maschinski-Tag muss sich Walther Maschinski erst einmal erholen.
       
       Man kann mich ohne Einschränkung als die Stimme Walther Maschinskis
       bezeichnen“, erläuterte Walther Maschinski in einer ersten Stellungnahme,
       nachdem er sich in einer spontanen privaten Feier den
       Walther-Maschinski-Preis selbst verliehen hatte. Zur Begründung gab er an,
       keiner repräsentiere Walther Maschinski besser als er.
       
       Deshalb sei er ohne Zweifel der verdiente Preisträger des
       Walther-Maschinski-Preises. Walther Maschinski erklärte weiter, er sei
       stolz, in Zukunft in einem Atemzug mit Walther Maschinski genannt zu
       werden. Zugleich sprach er Walther Maschinski, dem Urheber des
       Walther-Maschinski-Preises, Respekt und Anerkennung aus.
       
       Die Feierlichkeiten aus Anlass der Verleihung des
       Walther-Maschinski-Preises begannen in Anwesenheit von Namensgeber und
       Preisträger mit dem gemeinsamen Absingen des Walther-Maschinski-Liedes.
       „Mitreißend“, „zutiefst berührend“, aber auch „von ergreifender
       Schlichtheit“ sei dieser Moment gewesen, wie Walther Maschinski
       anschließend bekannte.
       
       Er dankte sich nicht nur für die „wunderbare“ Melodie, sondern auch den
       „bewegenden“ Text des Liedes: „Walther, Walther, Walther Maschinski / Immer
       nur Walther, Walther, Walther Maschinski / Nicht Goethe, nicht Einstein,
       nicht Gott oder Igor Strawinsky / Nein! – Immer nur Walther, Walther,
       Walther Maschinski!“
       
       „Ohne Zweifel“, verdeutlichte Walther Maschinski nach der Preisübergabe,
       „wir haben vieles gemeinsam.“ Schon von Kindheit an sei Walther Maschinski
       Teil seines Lebens gewesen. Das gelte genauso für die Geburt im Krankenhaus
       Storchennest in Wernigerode wie für die Einschulung in die Grundschule
       Graupenstraße in Clausthal-Zellerfeld wie auch für die vielen
       Selbstbegegnungen kindlicher Einsamkeit auf dem örtlichen Spielplatz in der
       Geschwister-Hofmann-Straße sowie für die spätpubertäre Verlassenheit im
       Abenteuercamp Stecklenberg oder das Heimstudium im Fach angewandte
       Selbstzweifel in Halberstadt.
       
       „Ehrlich gesagt habe ich immer wie Walther Maschinski gehandelt, gedacht
       und gefühlt“, bekannte Walther Maschinski zum Abschluss seiner
       ausführlichen Selbstwürdigung.
       
       Leichte Missstimmungen traten jedoch auf, als sich Walther Maschinski in
       der nachfolgenden Podiumsdiskussion unter dem Motto „Meine Meinung zählt!“
       kritisch ins Kreuzverhör nahm. Anschließend setzte sich Walther Maschinski
       fünf Minuten lang auf einen leeren Stuhl und erprobte in einem
       Selbstversuch, nicht mehr wahrnehmbar für sich zu sein. Erst der Sieg im
       nachfolgenden großen Walther-Maschinski-Ähnlichkeitswettbewerb konnte die
       Stimmung wieder heben.
       
       „Schon toll, wie ich das eins zu null reingemacht habe“, gestand Walther
       Maschinski kurz nach Abschluss des nachmittäglichen
       Walther-Maschinski-Prominentenfußballspieles aus Anlass der Übergabe des
       Walther-Maschinski-Preises, in dem Walther Maschinski gegen sich selbst auf
       ein leeres Tor spielte. Schon nach elf Minuten gelang ihm der erste und
       einzige Treffer, als er aus drei Metern Entfernung nach einem Stolperer den
       Innenpfosten des leeren Tores traf, von wo der Ball langsam zum eins zu
       null ins Netz rollte. Es sollte der Siegtreffer für Walther Maschinski in
       diesem mit großem Einsatz geführten Wettkampf sein.
       
       Im Anschluss an das Spiel tauschte Walther Maschinski sein Trikot mit sich
       selbst. Maschinski zeigte sich persönlich tief gerührt von dieser
       sportlichen Geste und versprach das Trikot auch beim nächsten
       Prominentenfußballspiel aus Anlass der Verleihung des
       Walther-Maschinski-Preises an Walther Maschinski zu tragen. Nach dem
       gemeinsamen Duschen wurde die original Walther-Maschinski-Torte kredenzt,
       die Walther Maschinski aus Anlass des Prominenten-Fußballspiels eigenhändig
       aufgetaut hatte.
       
       Abschluss und Höhepunkt der Festivitäten war der abendliche Schwof mit der
       Band „Ich ist kein anderer“, bei der Maschinskis Lieblingssongs „Ich, ich,
       nur ich allein!“, „Ich gehör zu mir wie mein Name an der Tür“ und „I just
       call to say I love me“ erklangen und zum Tanz mit Walther Maschinski
       einluden.
       
       „Ich versuche trotz des Vergessens bei mir zu bleiben“, gestand Walther
       Maschinski zum Ende der Feier, „ich kenne keinen anderen.“ Dann überließ
       Walther Maschinski sich sich selbst.
       
       23 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jan Ullrich
       
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