# taz.de -- Bedeutender argentinischer Komponist: Gerardo Gandini ist tot
       
       > Gandini galt als Vertreter der Musik-Avantgarde Argentiniens. Mit
       > Piazzolla spielte er Klavier und gewann Preise im Filmfestival Venedig
       > und bei den Grammys.
       
 (IMG) Bild: Er war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Argentiniens: Gerardo Gandini.
       
       BUENOS AIRES dpa | Der argentinische Pianist und Komponist Gerardo Gandini
       ist am Freitag in Buenos Aires im Alter von 77 Jahren gestorben. Dies
       teilte das Teatro Colón mit, dessen Musikdirektor Gandini 1998 gewesen war.
       Er war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Argentiniens.
       
       Die Gründung und mehrjährige Leitung des Experimentier-Zentrums des Teatro
       Colón gilt als ein entscheidender Beitrag Gandinis zur Entwicklung der
       musikalischen Avantgarde in Argentinien.
       
       Gandini hatte in seiner Heimat mit Alberto Ginastera und im Konservatorium
       Santa Cecilia in Rom mit Goffredo Petrassi Komposition studiert. Zu seinen
       Klavierlehrern zählte die Franzosin Ivonne Loriod. Sein Werk umfasst
       Symphonien, Kammermusik, Klavierkonzerte, vier Opern und Filmmusik. 1998
       erhielt er den Preis des Filmfestivals von Venedig für den Soundtrack von
       Fernando Solanas Film „La Nube“ („Die Wolke“). Im Jahr 2001 leitete er das
       Philharmonie-Orchesters von Buenos Aires.
       
       Seine erste Oper, „La pasión de Buster Keaton“ (Die Leidenschaft von Buster
       Keaton, 1978), basierte auf einem Libretto des Spaniers Rafael Alberti.
       Text und Handlung seiner Oper „La ciudad ausente“ (Die abwesende Stadt,
       1995) entstammten der Feder des argentinischen Schriftstellers Ricardo
       Piglia.
       
       Als Pianist spielte er 1989 mit der letzten Tango-Band Astor Piazzollas.
       Bei rund hundert Konzerten entwickelte er eine Reihe von längeren
       Improvisationen im Rahmen von Piazzollas Kompositionen. Aus dieser
       Erfahrung heraus komponierte er seine „Postangos“, mit denen er 2004 einen
       Latin-Grammy-Preis gewann.
       
       23 Mar 2013
       
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