# taz.de -- Flüchtlinge unerwünscht: Undeloher bleiben unter sich
       
       > Der Landkreis Harburg wird nun doch keine Flüchtlinge im Örtchen Undeloh
       > unterbringen. Die Betreibergesellschaft ist ausgestiegen: In der Gemeinde
       > fehle die Grundakzeptanz.
       
 (IMG) Bild: Gestrichen: Flüchtlingsunterbringung im Heideörtchen Undeloh.
       
       HAMBURG taz | Im niedersächsischen Undeloh werden nun doch keine
       Flüchtlinge untergebracht. „Wir haben die Entscheidung gründlich abgewogen
       und uns gegen den Standort im 400-Seelen-Ort entschieden“, sagt Bernhard
       Frosdorfer, Sprecher des Landkreises Harburg. In einer ehemaligen Pension
       des kleinen Ortes in der Lüneburger Heide hätten 29 Männer Platz finden
       sollen. Im Februar hatte sich der Gemeinderat auf einer öffentlichen
       Sitzung gegen die Unterbringung ausgesprochen und nun hat sich der
       Landkreis dieser Entscheidung angeschlossen.
       
       „Die sachlichen Bedenken der Bewohner sprachen gegen die Unterkunft, die
       Betreibergesellschaft ist ausgestiegen und wir haben Alternativen in
       Aussicht“, begründet Frosdorfer diese Entscheidung. Die
       Betreibergesellschaft Human Care wollte keine Stellung nehmen, aber laut
       Frosdorfer habe Human Care die Grundakzeptanz im Ort gefehlt.
       
       Auf der Gemeinderatssitzung waren einige rassistische Äußerungen gefallen,
       von denen sich Undelohs Bürgermeister Albert Homann (CDU) und viele
       Undeloher in einem offenen Brief mittlerweile distanziert haben. Die
       Entscheidung des Landkreises heiße aber laut Frosdorfer nicht, dass kleine
       Orte generell ungeeignet für die Unterbringung von Flüchtlingen seien.
       
       „Wir haben von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass es nicht
       sinnvoll ist, Flüchtlinge in abgelegenen Dörfern unterzubringen“, sagt
       dagegen Kai Weber vom Flüchtlingsrat Niedersachsen. Daher sei die
       Entscheidung gegen den Standort Undeloh richtig.
       
       Ein etwas fahler Beigeschmack bleibe aber dennoch übrig. „Aber wir
       interessieren uns in erster Linie für die Belange der Flüchtlinge, die
       Erziehung der Bürgermeister muss an anderer Stelle stattfinden“, sagt
       Weber. Wichtig sei, dass es bei der Suche nach Unterkünften endlich ein
       Konzept gebe, das die Teilhabe der Flüchtlinge am Leben gleich mitdenke und
       ihnen auch eine Perspektive auf eine Folgeunterbringung in einer Wohnung
       biete.
       
       27 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ilka Kreutzträger
       
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