# taz.de -- Kommentar Flüchtlingsunterbringung: Dörfer sind ungeeignet
       
       > Unfreiwilliger Präzedenzfall: Wer laut rassistische Ressentiments
       > verbreitet, wird mit unerwünschten Flüchtlingen nicht behelligt.
       
 (IMG) Bild: Gestrichen: Flüchtlingsunterbringung im Heideörtchen Undeloh.
       
       Grundsätzlich ist die Entscheidung des Landkreises Harburg richtig: Es
       kommen keine Flüchtlinge nach Undeloh. Abgesehen davon, dass es dort an
       allem Möglichen fehlt – vom Supermarkt über vernünftige Verkehrsanbindungen
       und Sprachkurse bis zu Arzt und Apotheke: Die Akzeptanz für eine
       Sammelunterbringung müsste wohl größer sein, als sie es in dem Örtchen ist.
       Gut, dass der potenzielle Betreiber der Unterkunft da nicht mitmachen
       wollte.
       
       Von den fremdenfeindlichen Äußerungen, die auf der Gemeindeversammlung im
       Februar fielen, haben sich die Leute von Undeloh inzwischen deutlich
       distanziert. Das ist gut – was aber bleibt, ist ein schwieriger Eindruck:
       Auch wenn dahinter vielleicht die schiere Sorge um den Wert des eigenen
       Grundstücks steht, muss man nur laut genug rassistische Ressentiments
       verbreiten, und das Problem mit den unerwünschten Flüchtlingen geht wieder
       weg.
       
       Hier wurde also unfreiwillig ein Präzedenzfall geschaffen – aus dem aber
       auch etwas Gutes hervorgehen könnte: Wenn nämlich der Fall Undeloh dazu
       führen würde, dass Sammelunterkünfte in kleinen und abgelegenen Orten ohne
       wirkliche Infrastruktur von vornherein keine Option mehr wären. Denn das
       größte Problem ist noch nicht mal der Rassismus, wie er sich – nicht zum
       ersten und nicht zum letzten Mal – in Undeloh gezeigt hat. Es sind die
       Sammelunterkünfte. Sie gehören abgeschafft.
       
       27 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ilka Kreutzträger
       
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 (DIR) Flüchtlinge unerwünscht: Undeloher bleiben unter sich
       
       Der Landkreis Harburg wird nun doch keine Flüchtlinge im Örtchen Undeloh
       unterbringen. Die Betreibergesellschaft ist ausgestiegen: In der Gemeinde
       fehle die Grundakzeptanz.