# taz.de -- Gericht bestätigt Präsidentschaftswahl: Kenyatta regiert Kenia
       
       > Rund drei Wochen nach den Präsidentschafswahlen hat Kenias
       > Verfassungsgericht das Ergebnis bestätigt. Uhuru Kenyattas Sieg war nach
       > Meinung der Richter einwandfrei.
       
 (IMG) Bild: Sie haben entschieden: Kenias Verfassungsrichter bestätigten das Wahlergebnis.
       
       Nairobi (AP) - Kenias Verfassungsgericht hat das umstrittene Ergebnis der
       Präsidentschaftswahl vom 4. März am Samstag bestätigt. Sieger ist demnach
       Uhuru Kenyatta, der nun am 9. April als Präsident vereidigt werden kann.
       
       Kenyatta hatte nach der ersten Auszählung der Ergebnisse mit einem
       hauchdünnen Vorsprung von 50,07 Prozent vorn gelegen. Sein Gegner Raila
       Odinga hatte jedoch Unregelmäßigkeiten bei der Wahl beklagt. Am Samstag
       akzeptierte Odinga allerdings den Richterspruch und rief das Volk zu
       Einigkeit und Frieden auf. Vor dem Gerichtssaal wünschte der unterlegene
       Kandidat seinem Herausforderer Glück. Es sei aber schade, dass das Gericht
       einige der angeführten Beweismittel seiner juristischen Vertreter nicht
       zugelassen habe, sagte Odinga.
       
       Kenyatta wird – ebenso wie sein designierter Vizepräsident William Ruto –
       vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beschuldigt,
       mitverantwortlich für die Gewalt nach der Wahl 2007 zu sein. Damals kamen
       mehr als tausend Menschen ums Leben, 500 000 Dorfbewohner waren auf der
       Flucht. Beide Politiker bestreiten die Vorwürfe. Rutos Prozess soll im Mai
       beginnen, Kenyattas im Juli. Kenyatta hat versprochen, in Den Haag zu
       erscheinen.
       
       Das Gericht hatte in seinem Urteil einstimmig erklärt, dass die Wahlen „in
       Übereinstimmung mit der Verfassung und dem Gesetz“ stattgefunden hätten.
       Gründe nannten die Richter nicht. Details sollen in den kommenden zwei
       Wochen folgen, hieß es. Mehr als zwölf Millionen Kenianer hatten sich an
       der Wahl beteiligt.
       
       Vor der Verkündung des Urteils zum Wahlergebnis durch die sechs obersten
       Richter waren die Spannungen in Nairobi gewachsen. Auf den Straßen in der
       Nähe des Gerichts patrouillierte Polizei. Sie setzte später Tränengas gegen
       Anhänger Odingas ein. Eine Menschenmenge hatte sich vor dem Gericht
       versammelt, um das Urteil zu hören.
       
       Nach dem Urteilsspruch strömten Kenyattas Anhänger freudig auf die Straßen
       von Nairobi. Sie sangen und gaben Hupkonzerte. Aus Slums in der
       kenianischen Hauptstadt wurde von Wutausbrüchen der Odinga-Anhänger
       berichtet. Dutzende Polizisten sollen sich auf den Weg gemacht haben, um
       die Demonstrationen beenden.
       
       30 Mar 2013
       
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