# taz.de -- Digitale Währung: Bitcoin im Keller
       
       > Panikverkäufe bei der digitalen Währung Bitcoin: Der Kurs stieg auf
       > Rekordhöhen, dann fiel er steil bergab. Die Sorge vor einer
       > Spekulationsblase wächst.
       
 (IMG) Bild: So sieht es aus, das digitale Gold.
       
       BERLIN taz | Mit Bitcoin kann man Online zahlen und braucht die Banken oder
       Dienste wie Paypal als Mittelsmänner nicht. Doch wie sich jetzt zeigt: Die
       digitale Währung unterliegt starken Kursschwankungen. Nach ihrem Start 2009
       waren Bitcoins zunächst nur ein paar Cent wert, aber vor einem Jahr wurde
       die „Hacker-Währung“ mit 5 Dollar bewertet. Bis Mittwoch stieg der
       Bitcoin-Kurs sogar bis auf 266 Dollar, um dann binnen weniger Stunden auf
       105 Dollar abzustürzen. Der Kurs erholte sich am Donnerstag auf etwas mehr
       als 179 Dollar.
       
       Der Betreiber der Online-Börse Mt. Gox, über die nach eigenen Angaben der
       größte Teil des Bitcoin-Handels abgewickelt wird, sprach von
       Panik-Verkäufen, die das System überfordert hätten. Jetzt sollen
       zusätzliche Server installiert werden, um den Andrang zu bewältigen. Die
       Zahl der Transaktionen habe sich innerhalb von 24 Stunden verdreifacht,
       erklärte Mr. Gox am Donnerstag in einem Facebook-Eintrag. Jeden Tag würden
       20 000 neue Konten bei der Online-Börse eingerichtet.
       
       Unter dem Eindruck der Euro-Krise stößt das lange Zeit belächelte
       Bitcoin-Konzept nun auf eine steigende Nachfrage. Skeptiker befürchten eine
       Spekulationsblase. Erzeugt werden Bitcoins durch komplizierte
       Rechenaufgaben; der leistungsstärkste Rechner, der sie als Erstes löst,
       bekommt ein Bitcoin.
       
       ## Bitcoins realisieren einen alten Traum
       
       Der Begriff „Bitcoin“ wurde 2008 von seinem japanischen Erfinder, der unter
       dem Pseudonym Satoshi Nakamoto schreibt, ersonnen. Das englische „bit“
       steht zum einen für „Stück“, zum anderen ist es ein Kofferwort aus „binary“
       (zweiwertig) und „digit“ (Ziffer), das 1946 vom Statistiker John Tukey
       geschaffen wurde. Das englische „coin“ (Münze) stammt vom altfranzösischen
       „coigne (Keil, Eckstein, Matrize zum Münzprägen) ab, welches auf das
       lateinische „cuneus“ (Keil) zurückgeht.
       
       Bitcoins realisieren einen alten Traum: Die Maschinen schuften für uns,
       denn Bitcoins werden nicht durch menschliche, sondern durch maschinelle
       Arbeit erzeugt. Dadurch wird die Währung aber nicht unbestechlich. Zwar
       wurde ein Keil zwischen Banken und Bitcoin-Besitzer getrieben, doch was
       bringt dies für die Sicherheit? Letztlich sind es nicht Banken oder Börsen,
       die spekulieren, sondern Menschen – egal ob binär oder analog. (mit dpa)
       
       11 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Wenk
       
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