# taz.de -- Rücktritt PNA-Präsident: Das Zerwürfnis mit Abbas
       
       > Der Ministerpräsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Salam
       > Fajad, tritt zurück. Es gab Streit um die Reichweite seiner Kompetenzen.
       
 (IMG) Bild: Fajad war für die Leitung für neue Wirtschaftsprojekte im Westjordanland vorgesehen.
       
       RAMALLAH ap | Der Ministerpräsident der palästinensischen Autonomiebehörde
       im Westjordanland, Salam Fajad, hat nach sechs Jahren Amtszeit seinen
       Rücktritt eingereicht. Grund ist ein tiefes Zerwürfnis mit Präsident
       [1][Mahmud Abbas] über die Reichweite seiner Kompetenzen. Dies erfuhr die
       Nachrichtenagentur AP am Donnerstag in Ramallah aus drei verschiedenen
       Quellen in der Regierung.
       
       Das Verhältnis beider Politiker gilt seit längerem als angespannt. Zunächst
       war unklar, ob Abbas das Entlassungsgesuch annimmt. Abbas wurde später am
       Donnerstag von einer Auslandsreise aus Katar zurück erwartet.
       
       Eskaliert war die Lage, als vergangenen Monat [2][Finanzminister Nabil
       Kassis] seinen Rücktritt eingereicht hatte. Fajad hat dem zunächst
       stattgegeben, Abbas machte die Entscheidung aber rückgängig. Fajad sah
       deshalb seine Kompetenz als Regierungschef infrage gestellt,
       Kabinettsposten selbst zu besetzten.
       
       Der Wirtschaftsexperte Fajad genießt viel Ansehen und Unterstützung bei der
       westlichen Staatengemeinschaft, insbesondere den USA. US-Außenminister John
       Kerry bemüht sich zurzeit, Israels Unterstützung für neue
       Wirtschaftsprojekte im Westjordanland zu gewinnen. Fajad war für die
       Leitung vorgesehen.
       
       Die Selbstverwaltung hat zurzeit Kontrolle über 38 Prozent des
       Westjordanlands, das von Israel besetzt ist und militärisch kontrolliert
       wird. Im Gazastreifen hat 2007 die islamische Hamas die Kontrolle
       übernommen, faktisch gibt es seither zwei palästinensische Regierungen.
       
       11 Apr 2013
       
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