# taz.de -- Kommentar Doris Schröder-Köpf: Gestutzt ins Amt
> Viel wird daran liegen, ob Schröder-Köpf mehr sein will als ein
> allzeitlächelndes Aushängeschild in Sachen Integration.
(IMG) Bild: Freut sich über die Neue: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (r.) sagt, Doris Schröder-Köpf habe einen "eigenen Kopf".
Die Personalie Doris Schröder-Köpf sichert Nieder–sachsens neuem
Ministerpräsidenten Stephan Weil (beide SPD) beständig Schlagzeilen. Als
ihre Landtagsambitionen publik wurden, erfuhr so mancher überhaupt erst von
der anstehenden Niedersachsen-Wahl.
Als Weil Schröder-Köpf im Wahlkampf dann überraschend als seine Kandidatin
für das Amt der Migrationsbeauftragten vorstellte, lenkte das den Blick auf
eine der Schwachstellen der Vorgängerregierung: Integrationspolitik steckte
unter Schwarz-Gelb irgendwo zwischen der allzu stillen
Integrationsministerin Aygül Özkan und dem Hardliner und Innenminister Uwe
Schünemann (beide CDU) fest.
Doch gemessen an seinen Ankündigungen ist das, was Weil jetzt als Ehrenamt
für die Altkanzlergattin vorgestellt hat, arg gestutzt. Reden darf
Schröder-Köpf viel. Mitentscheiden, wie genau der von Rot-Grün versprochene
Paradigmenwechsel in der Ausländerpolitik zu gestalten ist, aber nicht –
sie erhält keine Entscheidungsbefugnisse.
Und so wird viel daran liegen, wie eigenständig Schröder-Köpf tatsächlich
arbeitet. Und ob sie mehr sein will als Weils allzeitlächelndes
Aushängeschild in Sachen Integration. Denn mit umstrittenen Abschiebungen,
benachteiligenden Entscheidungen ist auch trotz aller gut gemeinten
rot-grünen Absichten zu rechnen. Schröder-Köpf könnte den Blick leicht
darauf lenken – die Aufmerksamkeit ist ihr sicher.
16 Apr 2013
## AUTOREN
(DIR) Teresa Havlicek
## ARTIKEL ZUM THEMA
(DIR) Altkanzler-Gattin berufen: „Anwältin für Migranten“
Niedersachsens rot-grüne Regierung macht Doris Schröder-Köpf (SPD) zur
Beauftragten für Migration. Eigenständig walten soll sie aber nicht.