# taz.de -- Langsame Stadtentwicklung: Container weichen nicht
       
       > Vor über einem Jahr wurden Pläne vorgestellt, die riesigen
       > Containerflächen in Wilhelmsburg zu räumen – aber passiert ist bisher
       > nichts.
       
 (IMG) Bild: Ab 2017 sollen die Container Wohnungen weichen: Lagerfläche am Jaffe-David-Kanal.
       
       Der Verein „Zukunft Elbinsel“ war begeistert. Das, wofür sie sich seit zehn
       Jahren eingesetzt haben, schien zum Greifen nah: Die immensen
       Leercontainer-Depots sollten aus Wilhelmsburg verschwinden. So sehen es die
       im vergangenen Frühjahr vorgestellten Pläne der Arbeitsgemeinschaft
       „Centrales Leercontainer Centrum“ (Arge CLC) vor. Aber passiert ist nichts.
       
       Die in Wilhelmsburg verstreuten Leercontainer-Flächen sollten im Hafen
       gebündelt werden. Außerdem sollte im Seehafenhinterland an der Elbe in
       Wittenberge ein Depot angelegt werden, um hauptsächlich die Binnenschiffe
       zu be- und entladen. „Das würde für Wilhelmsburg eine Entlastung von 1.700
       Lastwagen am Tag bedeuten“, sagt Manuel Humburg von Zukunft Elbinsel.
       
       „So ein Projekt braucht Zeit“, sagt der Sprecher der Arge CLC, Eckhardt
       Stübner. Über die Hälfte der im Hafen verteilten Leercontainer-Flächen
       liegen in Wilhelmsburg. Allein zwei der vier an der Arge CLC beteiligten
       Firmen bewegen hier jedes Jahr 200.000 Container hin und her.
       
       Den Impuls, sich in einer Arbeitsgemeinschaft für ein effizienteres
       Leercontainer-Konzept im Hafen einzusetzen, bekamen die beteiligten Firmen
       bereits 2007 durch die Mega-Staus. Als „Bahngleise verstopft waren und sich
       der Verkehr auf der A 7 zweispurig rückstaute“, sagt Stübner. Auf welche
       Hindernisse die Arge CLC bei ihren Bemühungen gestoßen ist, die
       Container-Bewegungen zu bündeln und aus Wilhelmsburg rauszubringen, will
       Stübner nicht sagen.
       
       In Wilhelmsburg wächst die Resignation. Humburg sieht einen
       Interessenkonflikt zwischen Hafen und Stadt, und er verweist auf die
       aktuellen Entwicklungen, die in Wilhelmsburg eher eine Lagerfläche sehen
       als ein Gebiet mit entwicklungsfähigem Potenzial. Der geplante Opernfundus,
       der gegen alle Analysen an eine Stelle in Wilhelmsburg gesetzt werden soll,
       die zu kostbar sei für bloße Lagerung, sei so ein Beispiel, sagt Humburg.
       
       Die Verantwortlichen der Internationalen Bauausstellung (IBA) ziehen
       hingegen eine positive Bilanz. „Der kooperative Ansatz, den die IBA
       gegenüber der Hafenwirtschaft gewählt hat, führte bereits zu einer Reihe
       von erfolgreich umgesetzten Projekten“, sagt Pressesprecher Rainer Müller.
       Beispiele seien die Öffnung des Spreehafens oder die bessere
       Fahrradverbindung zwischen altem Elbtunnel und Reiherstiegviertel. Außerdem
       verweist Müller darauf, dass das Leercontainer-Lager am Jaffe-David-Kanal
       bis 2017 aufgelöst und die Fläche für Wohnungsbau genutzt werden soll. Ein
       Beschluss, der aus einem in Wilhelmsburg durchgeführten
       Beteiligungsverfahren der Umweltbehörde zurückgeht.
       
       Bis dahin will die Betreiberfirma Progeco zusammen mit den anderen Firmen
       längst in ihr Centrales Leercontainercentrum gezogen sein. Wo das dann sein
       wird, erwartet nicht nur Manuel Humburg mit Spannung.
       
       18 Apr 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dorothea Hahn
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Internationale Bauausstellung
       
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