# taz.de -- Konflikt in Korea: Provozierende Raketen
       
       > Am Wochende feuerte Nordkorea mehrere Raketen in Richtung des Japanischen
       > Meeres. Die UN zeigen sich angesicht der neuerlichen Provokation besorgt.
       
 (IMG) Bild: Der Blick nach Norden von einem südkoreanischen Beobachtungspunkt aus verrät nicht viel.
       
       SEOUL dpa | Nur einen Tag nach dem Abfeuern von drei Raketen hat Nordkoreas
       Militär nach südkoreanischen Angaben am Sonntag erneut ein Geschoss in
       Richtung Japanisches Meer abgefeuert. Vermutlich habe es sich wieder um
       eine Rakete von kurzer Reichweite gehandelt, sagte ein Sprecher des
       Verteidigungsministeriums in Seoul. Die südkoreanische Regierung und
       UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatten sich zuvor besorgt über die Abschüsse
       am Samstag geäußert.
       
       Auch die vierte Rakete, die innerhalb von zwei Tagen von Nordkoreas
       Ostküste abgefeuert wurde, fiel den Angaben zufolge ins Meer. Um welche Art
       von Geschoss es sich genau handelte, war jedoch genauso unklar wie der
       Hintergrund für die Abschüsse.
       
       Am Samstag hatte das Verteidigungsministerium in Seoul noch von drei
       „Lenkflugkörpern“ von kurzer Reichweite gesprochen. Am Sonntag hieß es
       dagegen, es seien „Geschosse“ abgefeuert worden. Militärs vermuteten, dass
       Boden-Boden-Raketen mit Reichweiten von 120 bis 160 Kilometern oder eine
       neue Art von Raketen abgefeuert wurden, wie die südkoreanische
       Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.
       
       Auch wird vermutet, dass die Abschüsse entweder Teil von Militärübungen
       oder aber Tests gewesen sein könnten. Nordkorea testet regelmäßig Raketen
       von kurzer Reichweite.
       
       UN-Generalsekretär Ban forderte das Regime in Pjöngjang auf, an den
       Verhandlungstisch zurückzukehren. „Ich hoffe, dass Nordkorea von weiteren
       derartigen Handlungen absieht“, sagte er am Sonntag der russischen
       Nachrichtenagentur RIA Novosti. Nordkorea sollte Verhandlungen
       wiederaufnehmen, um die Spannungen abzubauen. Die Vereinten Nationen seien
       bereit, dabei zu helfen.
       
       Das südkoreanische Vereinigungsministerium erklärte: „Nordkorea sollte
       seine provokativen Handlungen einstellen, eingeschlossen den Start von
       Lenkraketen mit kurzer Reichweite.“
       
       Die Lage in der Region gilt seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im
       Februar als sehr angespannt. Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von
       UN-Sanktionen und gemeinsamer Militärübungen der USA und Südkoreas mehrfach
       Kriegsdrohungen gegen die beiden Länder ausgestoßen. In den vergangenen
       Wochen war die Kriegsrhetorik jedoch merklich abgeflaut. Nach US-Angaben
       hatte Nordkorea zuletzt zwei Mittelstreckenraketen von ihren mobilen
       Abschussrampen an der Ostküste wieder abgezogen.
       
       19 May 2013
       
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