# taz.de -- Indische Maoisten: Tote im Hinterhalt
       
       > Maoistische Rebellen haben ihren bislang größten Angriff auf indische
       > Politiker verübt. Anhänger der Kongresspartei kommen in einem Hinterhalt
       > ums Leben.
       
 (IMG) Bild: Eines der Opfer vom Wochenende, Mahendra Karma (li.) mit seinen Bodyguards im April 2007
       
       NEU DELHI ap | Bei einem Hinterhalt mutmaßlicher maoistischer Rebellen auf
       eine Wagenkolonne der regierenden Kongresspartei in Indien sind mindestens
       28 Menschen getötet worden. 24 weitere wurden verletzt, wie die Polizei am
       Samstag mitteilte. Parteichefin Sonia Gandhi sprach von einem
       „heimtückischen Angriff“ auf die demokratischen Werte des Landes.
       
       Der Angriff ereignete sich in der ostindischen Region Sukma. Der Konvoi mit
       Politikern und Unterstützern der Kongresspartei war auf dem Rückweg von
       einer Parteiveranstaltung in die Provinzhauptstadt Raipur. Die Agentur PTI
       berichtete, rund 200 Angreifer hätten die Straße mit gefällten Bäumen
       blockiert.
       
       Laut Polizei zündeten die Rebellen eine Landmine und nahmen die Wagen unter
       Beschuss. Unter den Toten waren vier ranghohe Parteifunktionäre und fünf
       Polizisten, wie die Sicherheitskräfte mitteilten. Die übrigen Opfer waren
       Unterstützer der Partei.
       
       „Wir sind am Boden zerstört“, sagte Gandhi nach dem Angriff.
       Ministerpräsident Manmohan Singh sagte, die Regierung werde hart gegen die
       Angreifer durchgreifen.
       
       ## Land und Arbeit
       
       In Ostindien kämpfen maoistische Rebellen bereits seit mehr als 40 Jahren
       gegen die indische Zentralregierung. Sie verlangen Land und Arbeit für arme
       und landlose Bauern. Eines der Opfer war nach Polizeiangaben der
       Parteifunktionär Mahendra Karma, der im Bundesstaat Chhattisgarh eine
       lokale Miliz zur Bekämpfung der maoistischen Rebellen gegründet hatte.
       
       Zuletzt hatte es 2010 zwei große Angriffe der Rebellengruppe gegeben. Im
       April des Jahres wurden bei einem Hinterhalt auf eine paramilitärische
       Miliz 76 Menschen getötet; im Mai 2010 zündeten sie eine Mine unter einem
       Bus, 31 Menschen kamen ums Leben.
       
       Die Regierung hält die maoistischen Aufständischen für die größte
       Sicherheitsbedrohung innerhalb Indiens. Ihnen sollen Tausende Kämpfer in 20
       der 28 indischen Staaten angehören. Angebote für Friedensgespräche haben
       die Rebellen ausgeschlagen.
       
       26 May 2013
       
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