# taz.de -- Völkermordprozess in Guatemala: Ríos-Montt-Prozess auf 2014 vertagt
       
       > Nach der Aufhebung des Urteils gegen den früheren Machthaber wird der
       > Prozess wohl erst im kommenden Jahr neu aufgerollt. Bis dahin ist Ríos
       > Montt ein freier Mann.
       
 (IMG) Bild: Dem Ex-Diktator Ríos Montt werden Mord, Folter und die Zwangsumsiedlung Tausender Indios vorgeworfen.
       
       GUATEMALA-STADT dpa | Der Völkermordprozess gegen den guatemaltekischen
       Ex-Diktator Efraín Ríos Montt kann möglicherweise erst 2014 neu aufgerollt
       werden. Die zuständige Strafkammer müsse bis März kommenden Jahres 21
       anhängige Fälle verhandeln und habe keine freien Termine mehr, berichtete
       die Zeitung Prensa Libre am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise.
       
       Sein Mandant sei bis zu Beginn des neuen Prozesses ein freier Mann,
       zitierte die Zeitung El Periódico Ríos Montts Anwalt Francisco García
       Gudiel. Er werde allerdings noch zwei Tage in einem Militärkrankenhaus
       bleiben, um sich von einer Operation zu erholen.
       
       Ríos Montt war Anfang Mai wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die
       Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll während seiner
       Herrschaft von März 1982 bis August 1983 für Mord, Folter und die
       Zwangsumsiedlung Tausender Indios der Volksgruppe Ixil verantwortlich
       gewesen sein.
       
       Das Verfassungsgericht hob das Urteil wegen Verfahrensfehlern zehn Tage
       später wieder auf. Zumindest die mündliche Verhandlung muss nun wiederholt
       werden.
       
       Nach der Aufhebung ihres Urteils hatten die zuständigen Richter sich aus
       dem Prozess zurückgezogen. Daraufhin war das Verfahren am Dienstag einer
       anderen Kammer unter dem Vorsitz von Richterin Irma Yanet Valdés übertragen
       worden.
       
       Unterdessen kritisierten fünf Friedensnobelpreisträgerinnen unter der
       Führung der Guatemaltekin Rigoberta Menchú die Aufhebung des Urteils in
       einer gemeinsamen Erklärung.
       
       „Die jüngsten Ereignisse in Guatemala sind ein Schlag ins Gesicht der Opfer
       dieser schrecklichen Verbrechen“, sagte die US-Aktivistin Jody Williams.
       Die Erklärung wurde zudem von der iranischen Anwältin Shirin Ebadi, der
       nordirischen Friedensaktivistin Mairead Maguire und der liberianischen
       Bürgerrechtlerin Leymah Gbowee unterzeichnet.
       
       6 Jun 2013
       
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