# taz.de -- Berlins Regierender Bürgermeister: Wowi will’s wissen
       
       > Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit schließt im taz-Interview
       > nicht aus, 2016 erneut zu kandidieren. Und er will keine „Käseglocke über
       > die Stadt stülpen“.
       
 (IMG) Bild: Klaus Wowereit (rechts) ist der dienstälteste Ministerpräsident.
       
       Es sind nur zwei Worte, doch die lassen tief blicken: „Wer weiß?“,
       unterbrach Klaus Wowereit die taz-Interviewer, als die feststellen wollten,
       dass der SPD-Politiker – mit zwölf Jahren im Amt derzeit dienstältester
       Ministerpräsident – nicht auf Dauer Regierender Bürgermeister bleiben
       könne. Er dementierte anschließend nicht ausdrücklich eine erneute
       Kandidatur. „Die Legislaturperiode geht bis 2016, bis dahin bin ich
       gewählt, und alles andere wird sich zeigen“, sagte der Regierende, der im
       Juni 2001 ins Amt kam.
       
       Dass dieses „Wer weiß?“ eine unbedachte Bemerkung war, ist auszuschließen.
       Zum einen blieb die Formulierung auch nach der verabredeten Autorisierung
       des Interviews erhalten. Zum anderen geschehen bei Wowereit Dinge selten
       unbedacht. Offen ist nur, ob er ernsthaft eine erneute, dann vierte
       Spitzenkandidatur anstrebt oder lediglich in jener Debatte provozieren
       will, die seit Monaten die SPD bewegt.
       
       Dort, aber auch außerhalb der Partei wird seit Monaten darüber spekuliert,
       wie lange der Regierende noch im Amt bleibt und wer ihm nachfolgt. Im
       Januar, nach der vierten Verschiebung des BER-Starts, lag kurzzeitig ein
       Rücktritt in der Luft – bevor ihn die SPD-Fraktion bei einem
       Misstrauensantrag der Grünen einstimmig stützte.
       
       ## Kein Wort zur Nachfolge
       
       Zu denen, die in der Nachfolgedebatte als Anwärter gelten, SPD-Landeschef
       Jan Stöß und Fraktionschef Raed Saleh, mochte sich Wowereit nicht äußern.
       Wowereit wandte sich allerdings gegen eine auch in der SPD geführte
       Diskussion darüber, ob Saleh wegen seiner bisweilen holprigen Sprache als
       erster Repräsentant infrage kommt. Er wisse nicht, dass „grammatikalische
       Zensuren Voraussetzung sind, um Regierender Bürgermeister zu werden“, sagte
       Wowereit. Er empfinde es „als Diskriminierung, wenn bei jemandem mit
       Migrationshintergrund nach grammatikalischen Fehlern gesucht wird“.
       
       Mit Blick auf die Bundestagswahl am 22. September will sich Wowereit dem
       Sinken der Beliebtheitswerte zum Trotz nicht zum Sündenbock machen lassen,
       falls die Berliner SPD schlecht abschneiden sollte. „Es gibt immer eine
       gemeinsame Verantwortung. Wer glaubt, einem anderen etwas in die Schuhe
       schieben zu können, wird keinen Erfolg haben“, sagte Wowereit. In der
       jüngsten Umfrage zur Bundestagswahl liegt die Berliner SPD bei 22 Prozent,
       leicht über dem miserablen Ergebnis von 2009, als sie mit 20,2 Prozent
       nicht nur deutlich hinter der CDU, sondern auch noch knapp hinter der
       Linkspartei landete.
       
       In der Debatte über steigende Mieten und Verdrängung widersprach Wowereit
       denen, die meinten, „eine Käseglocke über Kieze oder die ganze Stadt
       stülpen zu können“. „Im Kern geht es doch darum, den Wandel positiv zu
       gestalten. Wer sich dem Wandel nur widersetzt, kann ihn nicht gestalten“,
       so Wowereit.
       
       Das vollständige Interview mit Klaus Wowereit lesen Sie in der taz vom 7.6.
       2013 - [1][//www.taz.de/zeitung/e-paper/e-kiosk/:im ePaper] oder am Kiosk.
       
       7 Jun 2013
       
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