# taz.de -- Altersarmut bei Rentnern: Weniger als die Grundsicherung
       
       > Fast jeder zweite Rentner erhält weniger als das, was ihnen als
       > Grundsicherung zusteht. Viele sind darauf angewiesen, auch im Ruhestand
       > noch Geld zu verdienen.
       
 (IMG) Bild: Füße hochlegen im Alter, schön wär´s.
       
       BERLIN dpa | Die gesetzliche Rente sichert für viele Ruheständler kaum das
       nötigste zum Leben. Nach [1][einer Statistik der Deutschen
       Rentenversicherung] belief sich im vergangenen Jahr fast jede zweite Rente
       auf weniger als 700 Euro, wie die Bild berichtet. Hunderttausende Rentner
       arbeiten als Minijobber auch im Ruhestand weiter.
       
       Nach den Zahlen der Deutschen Rentenversicherung erhielten vergangenes Jahr
       48,21 Prozent der Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrentner weniger als die
       Summe, die Senioren im Schnitt als Grundsicherung im Alter inklusive Miete
       und Heizung zusteht. Besonders hoch sei der Anteil der Renten unter 700
       Euro bei Altersrentnerinnen im Westen, hieß es. Dort betrug er rund 73
       Prozent.
       
       Bei Erwerbsunfähigen, die 2012 in Frührente gegangen sind, lag er zwischen
       57,25 Prozent (Männer West) und 69,2 Prozent (Männer [2][Ost]). Viele
       Rentner sind deshalb darauf angewiesen, auch im Ruhestand noch Geld zu
       verdienen.
       
       Im Herbst 2012 zählte die Bundesagentur für Arbeit mehr als 812.000
       Minijobber, die älter als 65 Jahre waren, wie die Chemnitzer Freie Presse
       meldet. Mehr als 128.000 von ihnen waren sogar älter als 74. Ende 2003
       hatten laut Statistik lediglich 595.433 Senioren einen Minijob, davon
       77.081 älter als 74. Dies bedeutet eine Zunahme um 36,4 Prozent.
       
       Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 65 stieg
       bundesweit im gleichen Zeitraum laut BA-Statistik um rund 61.000 auf knapp
       171.000. Mit der „Rente ab 67“ lässt sich der Zuwachs nicht erklären, da
       sich 2012 das gesetzliche Renteneintrittsalter für den Jahrgang 1947 nur
       geringfügig [3][auf 65 Jahre] und einen Monat erhöhte.
       
       Die Linke-Bundestagsabgeordnete [4][Sabine Zimmermann], die die Statistik
       angefordert hatte, sieht in den Zahlen einen Beleg für steigende
       Altersarmut: „Der weitaus überwiegende Teil der älteren Menschen dürfte
       nicht zum Spaß und Zeitvertreib nach Erreichen des Rentenalters weiter
       arbeiten, sondern aus purer finanzieller Not“, sagte sie der Zeitung.
       
       11 Jun 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/5_Services/03_broschueren_und_mehr/fachliteratur/statistiken_node.html
 (DIR) [2] /!113514/
 (DIR) [3] /!114715/
 (DIR) [4] /!94466/
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Altersarmut
 (DIR) Hartz IV
 (DIR) Rente
 (DIR) Altersarmut
 (DIR) Arbeit
 (DIR) Altersarmut
 (DIR) Rente
 (DIR) Steuern
 (DIR) Rente
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Statistik zur Grundsicherung: So viele arme Alte wie noch nie
       
       Altersarmut auf Rekordniveau: Noch nie haben so viele alte Menschen
       Sozialhilfe bekommen. Die IG Metall warnt vor einem „sozialpolitischen
       Skandal“.
       
 (DIR) Ältere Arbeitnehmer: Mehr auf dem Job als auf der Couch
       
       Die Menschen sind heute gesünder und besser ausgebildet. Anreize zur
       früheren Rente gibt es nicht mehr. Folge: Die Alten arbeiten, was das Zeug
       hält.
       
 (DIR) Altersarmut in Deutschland: Migranten stärker betroffen
       
       Einer Studie zufolge sind ausländische Senioren stärker von Altersarmut
       betroffen als deutsche Rentner. Grund sei das geringere Einkommen während
       ihres Berufslebens.
       
 (DIR) DGB-Studie zum Renteneintrittsalter: Jeder Zweite will nicht bis 67 arbeiten
       
       Schaffen bis der Arzt kommt? Besonders Schichtarbeiter, Reinigungskräfte
       und Mitarbeiter sozialer Einrichtungen gehen gesundheitsbedingt von einer
       Frührente aus.
       
 (DIR) Rentner klagt gegen Steuernachteile: Vor dem Gesetz
       
       Herr Morgan rechnet ein umstrittenes Instrument im Steuerrecht nach: Was
       hat es mit der „typisierenden Betrachtung“ nach Bert Rürup auf sich?
       
 (DIR) Kommentar Rente mit 67: Jeder und jedem nach eigener Fasson
       
       Die Reformen der vergangenen 15 Jahre haben die gesetzliche Altersrente
       weitgehend zerstört. Neue Modelle müssen her.