# taz.de -- An der Klagemauer in Jerusalem: Jüdischer Besucher erschossen
       
       > Ein jüdischer Besucher ruft an der Klagemauer „Allahu Akbar“. Ein
       > Sicherheitsmann hält ihn für einen arabischen Attentäter und erschießt
       > ihn.
       
 (IMG) Bild: „Er hat sich immer merkwürdig verhalten“: Der Getötete war den Gläubigen an der Klagemauer schon lange bekannt.
       
       TEL AVIV dpa/afp | Ein Wachmann hat einen Juden an der Klagemauer in
       Jerusalem für einen gewaltbereiten Araber gehalten und deshalb erschossen.
       Das Opfer habe in der Nähe der Toiletten „Allahu Akbar“ (Gott ist groß)
       gerufen und in eine Tasche gegriffen, sagte der Sprecher der israelischen
       Polizei, Mickey Rosenfeld, am Freitag auf Anfrage.
       
       Daraufhin habe der Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes das Feuer
       eröffnet. Der Vorfall ereignete sich um 08.00 Uhr, als sich an der heiligen
       Stätte in der Jerusalemer Altstadt zahlreiche jüdische Gläubige für das
       Morgengebet versammelten. Am Abend beginnt der Sabbat.
       
       „Er hat sich immer merkwürdig verhalten. Jeder kennt ihn. Er hat auch
       einmal behauptet, er sei nun Muslim geworden. Ich denke, der Wachmann
       kannte ihn nicht“, zitierte die Online-Ausgabe der Zeitung [1][Jediot
       Achronot] einen Gläubigen, der regelmäßig an der Klagemauer betet.
       
       Viele palästinensische Selbstmordattentäter in Israel haben unmittelbar vor
       der Zündung ihrer Bombengürtel „Allahu Akbar“ ausgerufen. Außerhalb
       religiöser Veranstaltungen gilt diese Formel deshalb in Israel als aus
       Ausdruck höchster Gefahr.
       
       „Allahu Akbar“ ist auch ein Schlachtruf, beispielsweise von Rebellen im
       syrischen Bürgerkrieg. Aber Muslime benutzen die Glaubensformel auch vor
       dem Gebet oder bei passender Gelegenheit im Alltagsleben.
       
       21 Jun 2013
       
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