# taz.de -- Steuerskandal in USA: „Occupy“ zahlt mehr
       
       > Nicht nur Gruppen der Tea Party wurden penibel überprüft. US-Steuerbeamte
       > suchten auch nach Organisationen mit Bezug zu den Schlagwörtern „Occupy“
       > und „Progressive“.
       
 (IMG) Bild: Im Visier von Polizei und Steuerbehörden: Demonstrant bei „Occupy Wall Street“
       
       WASHINGTON ap | Das Ausmaß des US-Steuerskandals ist [1][größer als bislang
       bekannt.] Die unangemessen peniblen Kontrollen von Gruppen, die um
       Steuerbefreiungen nachgesucht hätten, seien umfassender gewesen und hätten
       länger gedauert, als man zunächst angenommen habe, räumte der neue Chef der
       Steuerbehörde IRS, Danny Werfel, am Montag in Washington ein. Das gehe aus
       der Durchsicht von Akten hervor.
       
       „Es gab eine weitreichende Zusammenstellung von Kategorien und Fällen, die
       ein breites Spektrum abgedeckt haben“, sagte Werfel bei der Vorstellung
       eines 83 Seiten langen Berichts zur ersten Aufarbeitung des Skandals. Seine
       Beamten hätten auf den entsprechenden Listen auch „unsachgerechte
       Kriterien“ gefunden, die verwendet worden seien.
       
       Diese unsachgerechten Kriterien habe er mittlerweile außer Kraft gesetzt.
       Worum es sich genau handelte, sagte Werfel nicht. Bislang war nur bekannt
       gewesen, dass sich die IRS Gruppen aus dem Umfeld der ultrakonservativen
       Tea Party herausgepickt hatte, die Steuerbefreiungen beantragt hatten.
       
       Aus Dokumenten, die der Nachrichtenagentur ap vorliegen, geht nun hervor,
       dass die Steuerbeamten Listen zur Identifizierung von Gruppen verwendet
       haben, mit denen nicht nur gezielt nach einem Bezug zur Tea Party gesucht
       wurde, sondern auch nach den Schlagwörtern „Israel“, „Progressive“
       (deutsch: fortschrittlich) und „Occupy“ (besetzen).
       
       Die IRS war nach Bekanntwerden der Kontrollen massiv in die Kritik geraten.
       Unter anderem verloren fünf führende Beamte der Behörde ihre Jobs, darunter
       auch IRS-Chef Steven Miller. Auch Präsident Barack Obama geriet unter
       Beschuss, konservative Politiker warfen ihm Schikane seiner politischen
       Gegner vor.
       
       25 Jun 2013
       
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