# taz.de -- Syrien-Konferenz in Genf: Brahimi bezweifelt Zustandekommen
       
       > UN-Sondergesandter Lakhdar Brahimi sieht derzeit zu viele Hürden, die für
       > die Syrien-Konferenz weggeräumt werden müssen. Größter Streitpunkt: Die
       > Teilnahme des Iran.
       
 (IMG) Bild: Kann beim Streit nur freundlich vermitteln: Lakhdar Brahimi
       
       GENF dpa | Die Konferenz zur Beendigung des Blutvergießens in Syrien kommt
       nach Einschätzung des Sondergesandten Lakhdar Brahimi auch in den nächsten
       Wochen nicht zustande. „Offen gestanden, ich bezweifle, dass diese
       Konferenz im Juli stattfinden kann“, sagte der Syrien-Gesandte der UN und
       der Arabischen Liga am Dienstag vor Reportern in Genf.
       
       Zur Begründung verwies Brahimi unter anderem auf die Zerstrittenheit der
       syrischen Opposition. Zugleich appellierte er an die USA und Russland, eine
       Ausweitung des Konflikts auf andere Länder der Region zu verhindern. Im
       syrischen Bürgerkrieg wurden nach UN-Schätzungen bereits mehr als 93 000
       Menschen getötet.
       
       Brahimi äußerte sich vor dem Beginn einer weiteren Gesprächsrunde
       hochrangiger Regierungsvertreter der USA und Russlands zur Vorbereitung der
       Syrien-Konferenz. Sie war im Mai von den Außenministern beider Länder
       vorgeschlagen worden. Zu den erklärten Zielen gehört die Vereinbarung eines
       Waffenstillstands und die Bildung einer Übergangsregierung in Damaskus.
       
       Ursprünglich hatte die Konferenz spätestens im Juni stattfinden sollen.
       Bislang konnte sich die Opposition jedoch nicht darauf einigen, wer sie in
       Genf vertreten soll. Zudem fordern Teile der Rebellen einen Rücktritt des
       Präsidenten Baschar al-Assad als Vorbedingung, was von der Regierung in
       Damaskus zurückgewiesen wurde.
       
       ## Gesprächsbereitschaft des Assad-Regimes begrüßt
       
       Brahimi sagte, er erwarte dass die neue Gesprächsrunde mit den USA und
       Russland „konstruktiv“ verlaufen werde. Jedoch sei kaum damit zu rechnen,
       dass alle noch offenen Fragen schnell schon bald gelöst werden können. Er
       verwies auch darauf, dass die Opposition am 4. und 5. Juli erneut versuchen
       wolle, eine einheitliche Position zu Friedensverhandlungen zu finden.
       
       Brahimi begrüßte die Erklärung des syrischen Außenministers Walid
       al-Muallim, wonach dessen Regierung bereit sei, an Verhandlungen in Genf
       teilzunehmen. Der Minister hatte kürzlich erklärt, Damaskus sei bereit,
       dort über eine „echte Partnerschaft“ mit der Opposition zu verhandeln. „Das
       ist gut und begrüße das“, sagte Brahimi.
       
       Bei den Gesprächen hinter verschlossenen Türen ging es nach Angaben von
       Diplomaten erneut auch darum, wer außer der syrischen Regierung und den
       Rebellen an der Friedenskonferenz teilnehmen soll. Russland beharrte
       bislang darauf, dass die mit dem Assad-Regime verbündete Regierung des Iran
       dabei müsse. Dies lehnen die USA bislang strikt ab. „Daran scheitert
       vieles, ohne Einigung in dieser Frage ist keine Konferenz denkbar“, sagte
       ein mit den Gesprächen vertrauter westlicher Diplomat, der namentlich nicht
       genannt werden wollte.
       
       Russland wurde wie bei der ersten Genfer Verhandlungsrunde durch seine
       beiden Vizeaußenminister Michail Bogdanow und Gennadi Gatilow vertreten.
       Für die USA nahm wiederum die Staatssekretärin im Washingtoner
       Außenministerium, Wendy Sherman, teil.
       
       25 Jun 2013
       
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