# taz.de -- Lego-Simulation im „Guardian“: In Wimbledon weint das Plastik
       
       > Seit den Olympischen Spielen 2012 in London spielt der „Guardian“
       > Sportevents mit Legosteinen nach. Aktuelles Highlight: Andy Murrays Sieg
       > in Wimbledon.
       
 (IMG) Bild: Steiniger Weg zum Wimbeldon-Sieg: Das Finale von 2013 in der Lego-Version des „Guardian“.
       
       BERLIN taz | 77 Jahre hat das Vereinigte Königreich auf den Triumph eines
       Briten auf dem Rasen von Wimbledon gewartet. Am letzten Wochenende beerbte
       nun der Schotte Andy Murray den zuletzt 1936 erfolgreichen Engländer Fred
       Perry. Während der Center Court vor Freude zu explodieren schien, wütete im
       ganzen Land die Fröhlichkeit. Murray hatte den Weltranglistenersten Novak
       Djokovic glatt in drei Sätzen abgefertigt.
       
       Die Kollegen vom Guardian waren gar so verzückt, dass sie die entscheidende
       Phase des Finals gleich mit Legosteinen und -figuren nachspielen ließen.
       Seit den letztjährigen Olympischen Spielen hat die Zeitung das Format
       [1][„Brick-by-Brick“] als Online-Gimmick etabliert. Einzige Einschränkung:
       die besonderen Momente bei sportlichen Großereignissen müssen in
       Großbritannien stattgefunden haben.
       
       Insofern findet man unter der aktuellen Murray-Adaption auch das vergangene
       Champions-League-Finale in London zwischen dem FC Bayern und Borussia
       Dortmund. Das Verfahren hinter der vermeintlichen Lego-Spielerei ist neben
       dem reinen Bau von Spielfeld und Arena aufwändig.
       
       Mit Hilfe der sogenannten [2][Stop-Motion-Technik] wird jedes Bild und
       damit jede Kleinstbewegung der Plastikakteure von der Kamera einzeln
       geknipst. Je nach Anspruch und Genauigkeit der Lego-Motorik braucht es bis
       zu 15 Einzelbilder pro Sekunde „Brickfilm“.
       
       Das Ergebnis ist nicht nur unterhaltsam, sondern zumeist auch ein kleines
       Kunstwerk, denn die echten Bilder der Erinnerung legen sich über die
       gebastelten. Murrays Matchball etwa erlebt man auf dem noppigen Legorasen
       zweimal – im Kopf das Fernsehbild vom Center Court, vor Augen den riesigen,
       beweglichen Baukasten.
       
       Wenn Djokovic den Ball, der nicht viel mehr ist als ein winziger gelber
       Kunststoffdrops, ins starre Netz drischt, meint man, dass die Maschen von
       der Wucht des animierten Schlages wackeln. Auch Murrays Coach Ivan Lendl
       ist erstaunlich gut getroffen.
       
       Die amateurlastige Brickfilmszene gibt es seit den frühen 80er Jahren. Sie
       ist seitdem stetig gewachsen. Heute ist dank Videoportalen wie Youtube und
       geringer Produktionskosten die Umsetzung eigener Storyboards schnell
       gemacht. Anfang der 2000er Jahre bot Lego mit den Produktserie „Studios“
       sogar selbst einfaches digitales Equipment [3][für die Hobby-Filmer an].
       
       In Deutschland verbreitete sich 2003 ein Projektfilm der FH Offenburg über
       „[4][Das Wunder von Bern]“ rasant im Netz. In jedem Fall profitiert die
       Marke Lego vom Interaktionswunsch der Fans. Ihre Ideen scheinen nahtlos
       Eingang in die heute um sich greifenden
       [5][//www.youtube.com/channel/UCP-Ng5SXUEt0VE-TXqRdL6g:Vermarktungstrategie
       n] des Konzerns zu finden. Auf dem digitalen [6][Spielemarkt] jagt längst
       ein Titel den nächsten. Der Jahresumsatz des dänischen Unternehmens lag
       2012 bei [7][3,1 Milliarden Euro]. Sport und Lego gehen halt immer –
       generationsübergreifend.
       
       10 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.guardian.co.uk/sport/series/brick-by-brick
 (DIR) [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Stop-Motion
 (DIR) [3] http://www.youtube.com/watch?v=E4ez5M3ljFU
 (DIR) [4] http://www.youtube.com/watch?v=Sr3Cpfycbrs
 (DIR) [5] http://https
 (DIR) [6] http://www.lego.com/de-de/games/
 (DIR) [7] http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/spielwaren-lego-meldet-rekordumsatz-und-punktet-bei-maedchen/7818786.html
       
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 (DIR) Jan Scheper
       
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