# taz.de -- Nach Zugunglück in Spanien: Lokführer soll vernommen werden
       
       > Nach dem Zugunglück bei Santiago de Compostela steht der Lokführer im
       > Krankenhaus unter Polizeibewachung. Das Land steht unter Schock auf der
       > Suche nach der Ursache.
       
 (IMG) Bild: Entgleist. Das Zugunglück kostete 80 Menschen das Leben.
       
       MADRID afp | Nach dem [1][schweren Zugunglück in Spanien] soll der
       Lokführer bald vernommen werden. Der Mann, der bei dem Unfall am
       Mittwochabend leicht verletzt wurde, sei im Krankenhaus unter
       Polizeibewachung gestellt worden, teilte ein Regionalgericht von Galicien
       mit. Die Vernehmung wird heute erwartet. Ein Anwalt werde ihm zur Seite
       gestellt, sagte eine Gerichtssprecherin.
       
       Bei dem schwersten Zugunglück in Spanien seit dem Zweiten Weltkrieg waren
       am Mittwochabend 80 Menschen ums Leben gekommen und 178 weitere verletzt
       worden. Als mögliche Ursache gilt ein völlig überhöhtes Tempo, mit dem der
       Zug in eine Kurve vor dem Wallfahrtsort Santiago de Compostela raste und
       dann entgleiste.
       
       Der Lokführer gab laut einem Zeitungsbericht in einem Funkspruch an, der
       Zug sei 190 Stundenkilometer gefahren, dabei waren nur 80 Stundenkilometer
       zugelassen.
       
       Das Unglück hat Spanien in einen Schockzustand versetzt. Alle Feiern zum
       Jakobsfest wurden abgesagt und für das ganze Land eine dreitägige
       Staatstrauer ausgerufen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte
       sich erschüttert. Die Bilder von der Unglücksstelle „lassen das
       entsetzliche Leid nur erahnen“, schrieb sie in einem Beileidstelegramm an
       Ministerpräsident Mariano Rajoy.
       
       Das Unglück stellte einen traurigen Rekord für die Nachkriegszeit in
       Spanien auf: 1972 wurden 77 Tote gezählt, als ein Zug von Cadiz nach
       Sevilla in Andalusien entgleiste. 1944 ereignete sich eine Kollision
       zwischen einem Zug von Madrid nach Galicien und einer Lokomotive. Damals
       gab es hunderte Tote.
       
       26 Jul 2013
       
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