# taz.de -- Auslieferungspoker mit US-Behörden: Kim Dotcom verlangt Akteneinsicht
       
       > Megaupload-Gründer Dotcom wehrt sich gegen seine Auslieferung an die USA.
       > Die US-Behörden wollen ihre Anklagepunkte nicht im Einzelnen vorlegen.
       
 (IMG) Bild: Kim Dotcom diskutiert mit dem neuseeländischen Premier.
       
       WELLINGTON dpa | Im Kampf gegen seine Auslieferung an die USA verlangt der
       deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom in Neuseeland vollen Zugang zu den
       Klageunterlagen. Dotcom habe in dem Auslieferungsverfahren ansonsten keine
       faire Chance, argumentierte sein Anwalt Paul Davison am Dienstag vor dem
       höchsten Gericht in Wellington. Der in Kiel als Kim Schmitz geborene
       Unternehmer lebt seit einigen Jahren in Neuseeland. Er war nicht im
       Gericht.
       
       Die US-Behörden werfen dem 39-Jährigen und drei Mitstreitern
       Urheberrechts-Verletzungen in großem Stil vor und wollen ihm den Prozess
       machen. Auf der von ihm gegründeten Datenplattform Megaupload sei
       geschütztes Material verbreitet worden, ohne Copyright-Gebühren zu zahlen.
       Der Schaden belaufe sich auf eine halbe Milliarde Dollar.
       
       Die US-Bundespolizei FBI hat nur eine Zusammenfassung ihrer Vorwürfe nach
       Neuseeland geschickt. Ein niedrigeres Gericht befand das für ausreichend,
       um über die Auslieferung zu entscheiden, aber Dotcom legte dagegen Berufung
       ein.
       
       Die Anwälte lieferten sich einen regen Schlagabtausch: Für die US-Behörden
       sagte Mike Heron, wenn Dotcom sämtliche Prozessunterlagen bekäme, öffne das
       nur Tür und Tor für weitere juristische Schritte. Das sei in
       Auslieferungsverfahren unüblich. Die Beweislage gegen Dotcom sei viel zu
       dünn, sagte dessen Anwalt Davison. Das Urteil wird in einigen Wochen
       erwartet. Das Auslieferungsverfahren beginnt voraussichtlich erst nächstes
       Jahr.
       
       Dotcom war Anfang 2012 auf US-Antrag vorübergehend festgenommen worden.
       Sein Anwesen bei Auckland wurde durchsucht. Er wehrt sich gegen die
       Auslieferung und weist alle Vorwürfe zurück. Er habe nur eine Plattform zur
       Verfügung gestellt und keinen Einfluss darauf, was Nutzer austauschen. Er
       hat inzwischen die Plattform Mega mit umfangreicher Datenverschlüsselung
       gegründet.
       
       30 Jul 2013
       
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