# taz.de -- 6.000 neue Wohnungen: Rolling, rolling, rolling
       
       > Es geht voran. Das war die Botschaft von Bausenator Michael Müller (SPD)
       > und den Geschäftsführern der sechs landeseigenen
       > Wohnungsbaugesellschaften bei einer Bustour.
       
 (IMG) Bild: So wird der Lindenhof aussehen, wenn er fertig ist.
       
       „Wir hatten da einen Waldverdacht.“ Stefanie Frensch, die Geschäftsführerin
       der Wohnungsbaugesellschaft Howoge, lächelt erst und sagt dann: „Der
       Waldverdacht hat sich bestätigt.“ Das heißt auf Immobiliendeutsch: Hier
       kann nicht gebaut werden. Aber Gottseidank hat die Howoge auf dem Gelände
       des ehemaligen Kinderkrankenhauses in der Gotlindestraße noch weitere
       Flächen. 440 neue Wohnungen für eine Miete ab 7,50 Euro pro Quadratmeter
       sollen neben den denkmalgeschützten Backsteinbauten der Klinik entstehen.
       „Und drum herum ist Wald“, freut sich Frensch.
       
       Wohnungsneubau kann so schön sein. Und nun geht er sogar voran. Das war die
       Botschaft, die Stefanie Frensch, die Geschäftsführer der anderen fünf
       landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und Bausenator Michael Müller (SPD)
       am Mittwoch verbreiten wollten. Immerhin hat sich der Senat vorgenommen,
       seinen Bestand an 270.000 landeseigenen Wohnungen auf 300.000 aufzustocken.
       „Bisher haben die städtischen Gesellschaften schon 14.000 Wohnungen
       dazugekauft“, freut sich Müller. „Außerdem sind 6.000 Neubauwohnungen in
       Planung oder der Bauvorbereitung.“
       
       Eines dieser Neubauvorhaben ist die Gounodstraße 25 in Weißensee. Auf einer
       Baulücke will die Gesobau im Komponistenviertel 16 bis 18 Wohnungen
       errichten. „Im Hof werden wir nur zwei Geschosse bauen“, sagt Gesobauchef
       Jörg Franzen. Auch der Baumbestand solle im wesentlichen erhalten werden.
       Schließlich sind Lückenschließungen immer beides – gute innerstädtische
       Standorte für Wohnen als auch Verlust an Grünfläche für die Anwohner.
       
       Den Großteil der Neubautätigkeit wird mit 1.604 Wohnungen die Degewo
       bestreiten. Größter Standort dabei wird die Gropiusstadt mit 400 Wohnungen
       sein. Auch bei Berlins größter städtischer Gesellschaft wird die
       Neubaumiete bei 7,50 Euro beginnen und – je höher die Wohnung – nach oben
       klettern. Auf diese Quersubventionierung haben sich alle Gesellschaften
       verpflichtet.
       
       Mehr Verpflichtungen aber soll es nach Möglichkeit nicht geben. „Wenn der
       Senat ein Förderprogramm auflegt“, meinte Ingo Malter, Geschäftsführer der
       vor allem in Treptow aktiven Stadt und Land, „nehmen wir das gerne an.“
       Aber Restriktionen wie Mietpreisbindungen oder Belegungsbindungen stehe man
       skeptisch gegenüber. „Wir wollen da flexibel sein“, meint Malter,
       verspricht aber, dass jeder Euro Förderung auch „mietpreisdämpfend“ wirken
       werde.
       
       Es geht also voran, mitunter aber etwas langsam. Als der Bus das
       Komponistenviertel verlassen will, sind die engen Straßen zugeparkt.
       
       31 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Mieterhöhung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Wohnen in Berlin: „Wir bauen preiswert“
       
       Die Gewobag setzt nicht nur auf Neubau, sondern auch auf den Kauf von
       Wohnungen, sagt ihr Geschäftsführer Markus Terboven.