# taz.de -- Hohe Lebensmittelpreise: Hartz-IV-Bezieher brauchen mehr
       
       > Die Sozialverbände laufen Sturm und fordern mehr Geld: Die
       > Lebensmittelpreise steigen zum Teil um über 40 Prozent, doch die
       > Hartz-IV-Sätze bleiben gleich.
       
 (IMG) Bild: Unscheinbar wirkt sie, die gemeine Kartoffel. Doch sie treibt die Preise.
       
       HANNOVER/BERLIN epd | Angesichts der stark gestiegenen Lebensmittelpreise
       fordern Sozialverbände mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger. „Ein erwachsener
       Hartz-IV-Bezieher bekommt im Moment gerade 4,30 Euro am Tag für seine
       gesamten Mahlzeiten im Regelsatz“, sagte der Hauptgeschäftsführer des
       Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, der Hannoverschen
       Neuen Presse.
       
       Damit lasse sich „eine vernünftige Ernährung überhaupt nicht
       sicherstellen“. Der Regelsatz müsse daher von derzeit 382 Euro auf 437 Euro
       erhöht werden. Zusätzlich solle es einmalige Leistungen für
       Ersatzbeschaffungen etwa eines Kühlschrankes oder eines Kinderfahrrads
       geben.
       
       Auch der Sozialverband VdK sprach sich für Extrazulagen für
       Hartz-IV-Empfänger aus. „Hartz-IV-Beziehern und Rentnern mit Grundsicherung
       ist es mittlerweile unmöglich, aus dem aktuellen Regelsatz noch Geld für
       größere Anschaffungen zurückzulegen“, sagte Verbandschefin Ulrike Mascher
       der Bild-Zeitung vom Mittwoch. Für Haushaltsgeräte oder Schuhe müsse es
       deshalb Einmalleistungen wie früher bei der Sozialhilfe geben.
       
       Mascher betonte, viele Betroffene kämen wegen der stark angestiegenen
       Lebensmittelpreise nicht mehr über die Runden. Schneider erklärte, je mehr
       Kinder in der Familie seien, desto schlimmer schlügen diese
       Preissteigerungen durch. „Je größer die Familie und je kleiner die Kinder,
       desto größer die Not.“
       
       Das Statistische Bundesamt hatte am Dienstag mitgeteilt, dass Lebensmittel
       so teuer sind wie seit 2008 nicht mehr. Im Juli stiegen die
       Lebensmittelpreise im Vergleich zum Vormonat um 5,7 Prozent. Größter
       Preistreiber sind Kartoffeln mit einem Preisanstieg von 44 Prozent.
       
       14 Aug 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Lebensmittel
 (DIR) Hartz IV
 (DIR) Hartz IV
 (DIR) Lebensmittel
 (DIR) Lebensmittel
 (DIR) Österreich
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Hartz-IV-Sätze steigen: Neun Euro mehr
       
       Statt 382 Euro sollen alleinstehende Hartz-IV-Empfänger ab dem nächsten
       Jahr 391 Euro monatlich erhalten. Über die Erhöhung entscheidet das
       Bundeskabinett am Mittwoch.
       
 (DIR) Inflation in Deutschland: Teure Lebensmittel machen mürbe
       
       Nahrungsmittel kosteten im Juli durchschnittlich 5,7 Prozent mehr als vor
       einem Jahr. Deswegen denken die Verbraucher, die Inflation sei stärker als
       sie tatsächlich ist.
       
 (DIR) Stärkster Preisanstieg seit 2008: Essen kostet
       
       Langer Winter, nasses Frühjahr, heißer Sommer: Schlechte Ernten machen
       Lebensmittel in Deutschland deutlich teurer. Änderung ist nicht in Sicht.
       
 (DIR) Dürre in Österreich: Mieser Mais und müde Milchkühe
       
       Der Mais will nicht wachsen, die Wintervorräte müssen schon verfüttert
       werden: Österreichs Landwirtschaft leidet unter historischer Trockenheit.