# taz.de -- NSA späht Millionen US-Mails aus: Ups, war keine Absicht
       
       > Geheim, geheim: Ein Geheimgericht hat anhand von geheimen Dokumenten
       > festgestellt, dass der Geheimdienst NSA „irrtümlich“ illegal Daten
       > sammelte.
       
 (IMG) Bild: „Keine Panik, wir löschen das alles wieder....“
       
       WASHINGTON ap | Der US-Geheimdienst NSA hat nach Feststellung eines
       Geheimgerichts über drei Jahre hinweg verfassungswidrig zehntausende
       E-Mails von Amerikanern abgeschöpft, von denen keine konkrete Terrorgefahr
       ausging.
       
       Das geht aus drei geheimen Gerichtsdokumenten hervor, die der Nationale
       Geheimdienstkoordinator James Clapper am Dienstag freigegeben hat.
       US-Regierungskreise räumten am Mittwoch ein, dass dies auch Folge einer
       Klage einer für Bürgerrechte im Internet eintretenden Gruppe sei, der
       Electric Frontier Foundation.
       
       Aus den Dokumenten geht hervor, dass der NSA das nach seiner Darstellung
       irrtümliche Datensammeln im September 2011 dem geheim tagenden Foreign
       Intelligence Surveillance Court meldete. Bei Diskussionen zwischen
       Geheimdienstlern und Vertretern des Justizministeriums sei entdeckt worden,
       dass beim Abschöpfen von E-Mails ausländischer Internetnutzer auch Tausende
       von US-Bürgern mitgespeichert wurden.
       
       Dies habe daran gelegen, dass viele E-Mail-Anbieter E-Mails beim Versenden
       zusammenpacken. Bei den ins Visier genommenen ausländischen E-Mails seien
       daher auch immer etliche amerikanische gewesen. Warum das nicht bei der
       Konzeption des Spähprogramms berücksichtigt wurde, sagten die
       US-Regierungsvertreter nicht.
       
       ## 56.000 unrechtmäßig abgefischte Mails
       
       Das Gericht bezeichnete den Vorgang in einer im Oktober 2011 getroffenen
       Entscheidung als verfassungswidrig. „Dieses Gericht ist beunruhigt, dass
       die Regierungsenthüllungen bezüglich des Datensammelns im Internet der
       dritte Vorfall in weniger als drei Jahren ist, in dem die Regierung eine
       wesentliche Fehldarstellung bezüglich des Umfangs eines großen
       Sammelprogramms enthüllt hat“, schrieb Bezirksrichter James Bates in einer
       Fußnote, die jetzt nur mit erheblichen Schwärzungen veröffentlicht wurde.
       
       Insgesamt ging es laut NSA um 56.000 unrechtmäßig abgefischter E-Mails. Der
       Geheimdienst sammelt nach eigenen Angaben rund 250 Millionen
       Internetkommunikationen jedes Jahr. Inzwischen sei technisch gelöst, dass
       keine E-Mails von US-Bürgern mehr abgefangen werden.
       
       Die in „bundled transmissions“ - Datenpaketen - verschickten E-Mails würden
       anstatt fünf nur noch zwei Jahre für eine mögliche Analyse gespeichert. Die
       zwischen 2008 und 2011 abgeschöpften 56.000 E-Mails seien nach einer
       gerichtlichen Anordnung gelöscht worden.
       
       Einer der Gewährsleute, der über den Vorgang berichtete, sagte, die nun
       vorgelegten, nicht mehr geheimen Dokumente sollten erklären helfen, „warum
       die Leute wegen der Artikel nicht in Panik geraten sollten, die sie in der
       Presse lesen“.
       
       22 Aug 2013
       
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