# taz.de -- Schalke in der Champions League: Hauptsache weiter
       
       > Millioneneinnahmen gesichert: Schalke gewinnt trotz schlechtem Spiel in
       > Unterzahl gegen PAOK Saloniki und zieht in die Gruppenphase der Champions
       > League ein.
       
 (IMG) Bild: Schalker Gruppenumarmung.
       
       THESSALONIKI dpa | Der FC Schalke 04 hat sich in die Champions League
       gezittert. Dank zweier Tore von Adam Szalai (43./90.) gewann der
       Bundesliga-Vierte der Vorsaison am Dienstag im Geisterspiel beim
       Huub-Stevens-Club PAOK Saloniki in Unterzahl mit 3:2 (1:0) und zog nach dem
       1:1 aus dem Playoff-Hinspiel zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte in
       die Gruppenphase der Königsklasse ein. Den dritten Treffer erzielte Julian
       Draxler (67.). Drei Minuten vor Draxlers Treffer hatte Jermaine Jones wegen
       wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen. Für die Griechen
       trafen Stefanos Athanasiadis (52.) und Konstantinos Katsouranis (79.).
       
       „Unterm Strich war heute entscheidend, dass wir weitergekommen sind. Aber
       wir machen es uns immer wieder selbst schwer. Unser Problem ist, dass wir
       zu viele Gegentore bekommen“, analysierte 04-Coach Jens Keller im ZDF.
       Sportvorstand Horst Heldt ergänzte: „Bei aller Kritik, dass wir heute kein
       gutes Spiel gemacht haben: Wir haben in Unterzahl noch zwei Tore gemacht,
       das wird die Moral stärken.“
       
       Torschütze Draxler bekannte: „Man kann keinen Zauberfußball von uns
       erwarten. Mit Hängen und Würgen haben wir unser großes Ziel erreicht.“ Vor
       allem beim Stande von 2:2 in der Schlussphase stand das Weiterkommen für
       Schalke auf der Kippe. Das Erreichen der Champions-League-Gruppenphase ist
       auf jeden Fall mindestens 20 Millionen Euro wert.
       
       ## Offensive? Nicht vorhanden
       
       Vor gespenstischer Kulisse – nur etwa 150 mitgereiste Schalker Anhänger und
       die Delegationen beider Clubs bevölkerten die Tribüne da die PAOK-Fans
       ausgeschlossen waren – unterstrichen die in der Liga katastrophal
       gestarteten Königsblauen mit ihrer Leistung, dass sie ihre Krise noch
       längst nicht überwunden haben. In einem äußerst schwachen Spiel blieb
       Schalke vor allem in der Offensive fast alles schuldig. Auch der zuletzt
       angeschlagene Jefferson Farfan konnte dem Spiel nicht die erhofften Impulse
       geben. Beim 1:1 ließ sich zudem auch die Abwehr geradezu übertölpeln.
       
       Bei Temperaturen um 28 Grad startete die Mannschaft vielversprechend in das
       Alles-oder-Nichts-Spiel. Beim Kopfball von Jones verhinderte PAOK-Torhüter
       Jacobo Sanz nach gerade einmal zwei Minuten die mögliche Gäste-Führung.
       Doch der anfängliche Schwung erwies sich schnell als Strohfeuer.
       
       ## Ohne Tempo und Kreativität
       
       Mit fortschreitender Spieldauer häuften sich die Unzulänglichkeiten in den
       Aktionen der Gelsenkirchener, die in der Vorwärtsbewegung ohne Tempo und
       Kreativität agierten. Als die Griechen merkten, dass in Schalkes Offensive
       kaum etwas zusammenlief, wurden sie mutiger. Nach 38 Minuten gab
       Hinspiel-Torschütze Miroslav Stoch den ersten Schuss auf den Kasten von
       Timo Hildebrand ab.
       
       Erst kurz vor der Pause gelang Kellers Elf der erste durchdachte Angriff
       des Spiels. Jones spielte einen Pass auf Atsuto Uchida, der den Ball mit
       der Brust mitnahm und in die Mitte auf Szalai spielte, dessen Direktabnahme
       im Tor der Griechen einschlug. Die Freude über die Führung war allerdings
       sieben Minuten nach Wiederbeginn schon wieder verflogen. Mit einem
       einfachen Pass in die Spitze düpierte der überragende Lucas Schalkes Abwehr
       mit Felipe Santana und Benedikt Höwedes – Athanasiadis traf aus 16 Metern
       zum 1:1.
       
       Als Jones wegen wiederholten Foulspiels vom Feld musste, drohte es für
       Schalke eng zu werden. Doch dann schickte der eingewechselte Max Meyer
       seinen Mittelfeldkollegen Draxler steil, der den Ball aus spitzem Winkel
       zum 2:1 im Tor unterbrachte. Aber erst Szalais 3:2 in der Schlussminute
       befreite die Schalker endgültig.
       
       28 Aug 2013
       
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