# taz.de -- Behördenanfragen bei Facebook: Hunderten Nutzern gefällt das nicht
       
       > Facebook hat seinen Transparenzbericht vorgelegt. Vor allem Behörden aus
       > den USA und Indien fordern viele Nutzerdaten. Auch in Deutschland gibt es
       > Anfragen.
       
 (IMG) Bild: Nicht den Daumen, einen anderen Finger könnte Facebook den Schnüffelbehörden zeigen.
       
       SAN FRANCISCO afp/rtr | Das Onlinenetzwerk Facebook hat in den ersten sechs
       Monaten dieses Jahres mehr als 25.000 Behördenanfragen zu Nutzerdaten
       erhalten – vor allem von Polizei und Geheimdiensten aus den USA. Aus dem
       [1][am Dienstag vorgestellten „Transparenz-Bericht“] des Unternehmens geht
       hervor, dass auch an deutsche Sicherheitsbehörden die Daten von hunderten
       Nutzern weitergeleitet wurden.
       
       Insgesamt traten den Angaben zufolge Polizei und Geheimdienste aus mehr als
       70 Ländern mit Datenanfragen an Facebook heran. Alleine die US-Behörden
       stellten 11.000 bis 12.000 Anfragen, die zwischen 20.000 und 21.000
       Nutzerprofile betrafen. Bei 79 Prozent der US-Anfragen seien die Daten auch
       übermittelt worden, erklärte das Unternehmen.
       
       Nach den USA hatten die Behörden in Indien (3.245 Anträge) und
       Großbritannien (1.975 Anträge) das größte Auskunftsbedürfnis. Dann folgt
       den Angaben zufolge Deutschland mit 1.886 Anfragen im ersten Halbjahr 2013,
       die insgesamt 2.068 Nutzer betroffen hätten.
       
       Anders als in den USA war Facebook in Deutschland aber deutlich
       zurückhaltender bei der Preisgabe der Informationen: Nur in 37 Prozent der
       Fälle seien Daten an die Behörden weitergeben worden.
       
       ## Vertrauen zurückgewinnen
       
       Nach Google, Microsoft und Twitter ist Facebook der nächste
       Internetkonzern, der mit Angaben über die Datenabfrage Vertrauen seiner
       Nutzer zurückgewinnen will. Durch die Enthüllungen über die Spähprogramme
       des US-Geheimdienstes NSA gerieten auch die Unternehmen unter Druck. Sie
       wehren sich gegen Vorwürfe, bereitwillig mit der NSA zusammengearbeitet zu
       haben.
       
       Facebook teilte mit: „Wir halten alle Regierungen zu mehr Transparenz
       bezüglich ihrer Maßnahmen zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit an und
       werden uns weiterhin mit Nachdruck für ein höheres Maß an Transparenz und
       Offenheit einsetzen.“
       
       Wie die Washington Post [2][im Juni berichtete,] sammelten die Nationale
       Sicherheitsbehörde NSA und die Bundespolizei FBI im Rahmen des
       Prism-Programms jahrelang über die Computersysteme der Konzerne massenhaft
       E-Mails, Fotos, Videos, Dokumente und Audio-Dateien. Mehrere der
       US-Internetfirmen wiesen den Vorwurf zurück, dem Geheimdienst direkten
       Zugriff auf ihre Server zu erlauben. Auch Facebook betonte nun: „Wir
       fechten viele dieser Anfragen an und weisen sie ab, wenn wir rechtliche
       Bedenken haben, dies gilt auch für Anfragen, die zu weit gefasst oder zu
       vage sind.“
       
       Bei den Anfragen der Behörden gehe es um die nationale Sicherheit oder um
       Kriminalität, teilte Facebook mit, ohne beide Bereiche gesondert
       auszuweisen. Nach US-Recht dürfen Internetfirmen lediglich die Gesamtzahl
       der Auskünfte an Justiz- und Sicherheitsbehörden öffentlich machen. Eine
       detaillierte Aufstellung ist verboten.
       
       28 Aug 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.facebook.com/about/government_requests
 (DIR) [2] http://articles.washingtonpost.com/2013-06-06/news/39784046_1_prism-nsa-u-s-servers
       
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