# taz.de -- Flughafen: Später, immer später
       
       > Angeblich klappt selbst die Teileröffnung erst im Herbst 2014.
       > Ursprünglich wollte Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn in kleinem Stil schon
       > Ende dieses Jahres umziehen
       
 (IMG) Bild: Hartmut Mehdorn, der Chef der Flughafengesellschaft, hatte sich eine Teileröffnung schon für Ende dieses Jahres vorgestellt. Nun scheint fraglich, ob wenigsten das Frühjahr 2014 als Termin dafür zu halten ist oder eine weitere, halbjährige Verschiebung droht.
       
       Dem geplanten Großflughafen BER droht offenbar eine weitere
       Eröffnungsverschiebung, insgesamt die sechste. Denn die vom Chef der
       Flughafengesellschaft, Hartmut Mehdorn, angestrebte Teileröffnung klappt
       nach Informationen von Zeit Online nicht nächstes Frühjahr, sondern erst
       ein halbes Jahr später. Das wirft Fragen auf, ob der komplette Flughafen
       wie von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gewünscht wirklich im
       Jahr 2015 eröffnen kann.
       
       Vier Termine waren bereits für die Eröffnung des gesamten Projekts
       angesetzt, zwei für eine Teileröffnung. Eine mit wenigen Maschinen am
       sogenannten Nord-Pier des Flughafens hatte Mehdorn im Juni noch für Ende
       dieses Jahres ins Auge gefasst. Zeit Online bezieht sich auf Insiderangaben
       und auf interne Besprechungen zwischen dem zuständigen Bauamt des
       Landkreises Dahme-Spree und der Flughafengesellschaft.
       
       Das rief Reaktionen hervor – aber kein klares Dementi. „Mir ist davon
       nichts bekannt“, sagte Senatssprecher Richard Meng auf taz-Anfrage. „Das
       sind reine Spekulationen“, äußerte sich der Pressesprecher der
       Flughafengesellschaft, Ralf Kunkel. Und von der Potsdamer Staatskanzlei
       hieß es, man habe Kunkels Worten nichts hinzuzufügen.
       
       Eine Terminankündigung aus dem Roten Rathaus hatte die Spekulationen am
       Dienstagvormittag noch befeuert. „Information des Regierenden zum aktuellen
       Stand der Bauarbeiten am Flughafen des BER“ stand da für den Nachmittag –
       was würde Wowereit sagen wollen? Der wolle nicht die Medien, sondern sich
       selbst bei dem Baustellenbesuch informieren, hieß es nachher erklärend. Und
       dass es ein reiner Routinetermin sei.
       
       Mehdorns Plan sieht vor, vorab einen Teil des Betriebs zu verlagern, um die
       neuen Abläufe im Kleinen zu erproben. Zwei kleine Fluggesellschaften
       sollten es sein, 1.500 Fluggäste und sechs oder acht Flugzeuge am Tag,
       erzählte er im Juni dem Spiegel. 
       
       Mitte August konnte er sich mit diesen Plänen im Aufsichtsrat aber noch
       nicht komplett durchsetzen. Mehdorn erhielt zwar den Auftrag, das Konzept
       weiter zu verfolgen, eine Entscheidung steht aber noch aus. Was noch
       fehlte, war auch die Zustimmung des Bauordnungsamts. Dort gingen die
       entsprechende Anträge Ende August ein. Da war dann schon nicht mehr von
       einer Teileröffnung zu Jahresende, sondern im nächsten Frühjahr die Rede.
       
       Laut Zeit Online hält das Bauamt den Teilumzug für deutlich aufwändiger als
       Mehdorn. Die aus Sicht des Amts nötigen Umbauten machten vielfache
       Änderungen am Brandschutzkonzept nötig. Grünen-Politiker Andreas Otto, der
       seine Fraktion im BER-Untersuchungsausschuss vertritt, lehnt auf dieser
       Grundlage einen Teilumzug ab.
       
       „Die aktuelle Debatte zeigt abermals, dass durch jede Umplanung viel Zeit
       und Geld vergeudet wird“, meint Otto. „Statt endlich fertig zu bauen,
       befassen sich Aufsichtsrat und Geschäftsführung mit der Frage irgendwelcher
       Teileröffnungen für drei Flugzeuge.“
       
       3 Sep 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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